Über den Gebrauch von Torques im Altertum
Die Torques im Sortiment von Pera Peris
In der Kategorie Torques bieten wir euch ein schönes Sortiment an historischem Halsschmuck aus der
Schmuck-Kollektion von Pera Peris. In unserem Mittelalterversand könnt ihr neben keltischem und römischem Halsschmuck auch Repliken von Torques kaufen, die nach originalen Funden oder in enger Anlehnung an historische Vorbilder von Halsringen aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter gefertigt wurden.
Die Torques aus unserem Sortiment werden aus hochwertiger
Schmuckbronze hergestellt und zeichnen sich durch eine besonders schöne goldgelbe Bronzelegierung aus. Auch in echt versilbert
könnt ihr unsere keltischen und wikingerzeitlichen Torques kaufen. Dabei werden unsere Halsringe mit einer
extra starken Silber-Schicht von bis zu 10 Mg versehen.
Darüber hinaus ist der überwiegende Teil unserer Halsreifen auch noch mit einem speziellen
Anlaufschutz für Schmuck ausgestattet, der dafür Sorge trägt, dass die Bronzelegierung nicht oxidiert und nachdunkelt bzw. die Versilberung nicht einschwärzt wird. So werdet ihr sich für eine lange Zeit Freude an eurem historischen Halsschmuck haben.
Über den Ursprung des Torques in der Antike
Zwar mögen Torques dem heutigen Menschen nur als der Halsschmuck des keltischen Kriegers vertraut sein, doch nicht nur in der
Kultur der Kelten war der Halsring verbreitet - nahezu alle Völkerschaften der Antike trugen Halsreifen als persönlichen Schmuck.
Halsreifen wurden im Altertum sowohl von Kelten, Römern, Griechen als auch von Persern, Skythen, Germanen und zuletzt wurden Torques sogar noch von den
Wikingern und Slawen als Halsschmuck getragen. So findet sich Halsringe auch gehäuft im archäologischen Fundmaterial jener Epochen.
Der Begriff Torque, Torques order Torc leitet sich von dem lateinischen Wort torquere: „drehen“ ab und steht gemeinhin für einen nach vorne geöffneten Halsring. Als Torques im eigentlichen Sinn gelten streng genommen zwar nur die offenen Halsringe, wie sie in der keltischen
Hallstattzeit und Latenezeit üblich waren, nicht aber der geschlossenen Halsreifen - doch heutzutage fallen auch diese einfachheitshalber unter die Bezeichnung Torques.
Wenn Torques auch üblicherweise mit den Kelten in Verbindung gebracht werden, so wurden Halsreifen schon in der Bronzezeit in Form sogenannter
Wendelringe getragen, auch waren Halsringe nicht nur in Skandinavien, sondern während der Antike als Halsschmuck auch im ganzen mediterranen und arabischen Raum verbreitet.
Formen historischer Halsreifen
Torques gab es in den verschiedenen Ausführungen, sie konnten teils sehr dick und schwer sein, waren aber auch oft ganz zart und dünn, manche massiv gegossen, andere aus dünnen Drähten geflochten.
Die antiken Halsreifen waren üblicherweise aus Bronze gefertigt, sie konnten aber auch aus Silber und sogar Gold gearbeitet sein und gaben somit ihrem Träger Rang und Würde.
Es gab Torques mit aufwendig ausgearbeiteten Endköpfen vor, die in der griechischen und römischen Antike gerne in Form eines Widders oder anderer Tierfiguren gestaltet waren.
Bei den Kelten der La-Tène-Zeit waren hingegen sogenannte
Puffer-Torques verbreitet, mit stark verdickten Endabschlüssen und in der vorausgegangenen Bronzezeit waren die sogenannten Wendelringe in Gebrauch, deren elegante Wellenmuster noch heute verzaubern.
Häufig bestanden die Halsreifen auch nur aus einem glatten
Rundstab aus Silber, wie es später bei den Germanen üblich war. Selbst Torques aus Eisen sind nachgewiesen.
In der Völkerwanderungszeit und den Wikingern bestanden Halsreifen zumeist aus Bronze oder Silber und waren üblicherweise eher schmal und dünn.
Die Torques konnten dabei sowohl glatt, verdreht als auch geflochten sein und liefen zumeist in einen Haken und eine Öse aus.
Die Torques der Kelten und Römern
Es gibt eine Anzahl antiker Bildwerke, auf denen
Darstellungen von Torques zu sehen sind, wie zum Beispiel der bemerkenswerte Kessel von Gudestrup in Dänemark, der Bildstein von Glauberg in Deutschland und die berühmte Darstellung des sterbenden Galliers aus den kapitolinischen Museen in Rom.
So ist der Torques heute vor allem als Halsschmuck der Kelten bekannt, was nicht zuletzt auf die spektakulär schönen Exemplare keltischer Goldschmiedekunst zurückzuführen ist.
Als
Siegestrophäen der besiegten keltischen Volksstämme gelangte der Torques auch nach Rom, wo die Römer die Verwendung des Halsreifens als Schmuck schnell übernahmen.
Der einst keltische Torques wurde auf diese Weise im römischen Reich verbreitet und war bald so beliebt, dass das Römische Heer in der Spätantike
als Auszeichnung für verdiente und hochrangige Soldaten Halsringe wie eine Art Orden verschenkte.
Auf antiken Abbildungen von römischen Offizieren kann man die Verwendung von Torques als Orden sehr gut erkennen, sie wurden dabei allerdings nicht am Hals getragen, sondern waren
auf der Brust befestigt.
Zuletzt wurden die römischen Kaiser seit Julian Apostata anstelle eines Diadems sogar mit einem Torques gekrönt.
Die Halsreifen der Germanen
Von den beiden germanischen Heerführern Childerich und Stilicho, die zur
Völkerwanderungszeit in römischem Dienst standen, ist bekannt, dass sie ihrer Stellung entsprechend aus purem Gold gefertigte Halsringe trugen.
Zwar waren bei den Germanen Halsringe im Allgemeinen nicht allzu verbreitet, doch sie sind im archäologischen Fundmaterial durchaus nachgewiesen.
So berichtete Tacitus über den germanischen Volksstamm der Chatten: „Manche kennzeichneten ihre Mitgliedschaft in einem Kriegerbund durch das Tragen
eiserner Halsringe und behielten auch die wild wachsende Haartracht ihr gesamtes Leben lang. Sie heirateten nicht und ließen sich von anderen Stammesangehörigen versorgen.“
Noch bis zur Völkerwanderungszeit im 4. Jh. n. Chr. wurden Torques bei den Germanen
auch von Frauen getragen, was durch Funde gut belegt ist.
Erst im Laufe der Spätantike wurde der Halsring zum reinen Männerschmuck, bis er im westmitteleurpäischen Raum ab der Merowingerzeit als Halsschmuck vollständig aus der germanischen Tracht verschwindet.
Die Halsringe der Wikinger
In der Wikingerzeit war es noch recht verbreitet einen Torques als Halsschmuck zu tragen, wobei die Halsreifen der Wikinger in der Regel nur aus
schmalen Silberdrähten in glatter, tordierter oder geflochtener Form bestanden. So konnte der Wikinger zum einen seinen Wohlstand zur Schau stellen und hatte zum anderen im Notfall immer etwas Geld zur Hand.
Daher spricht man in der Wikingerzeit auch von sogenanntem
Hacksilber – der benötigte Betrag wurde einfach vom Schmuckstück abgehackt und auf einer kleinen Waage gewogen. Genauso verfuhr man mit Fingerringen und Armreifen.
Mit den Wikingern endet schließlich der
zweitausend Jahre alte Brauch, einen Halsring als Halsschmuck zu tragen und der Torques verschwand endgültig aus der europäischen Schmuckmode.
Auf unserer
Pinterest-Seite über Torques erhaltet ihr einen guten Überblick über die Halsringe, Wendelringe und Torques aus verschiedenen Epochen von der Bronzezeit bis zur Wikingerzeit.