In unserem Mittelaltershop könnt ihr schöne und funktionelle Messer von schlichter Eleganz kaufen, die nach historischen Vorbildern aus der Spätantike und dem frühen Mittelalter geschmiedet wurden. Unsere mittelalterlichen Messer sind entweder als robuste Gebrauchsmesser mit solider Kohlenstoffstahl-Klinge gefertigt, die keinen Einsatz scheut, oder mit kostbarer Messerklinge aus hochwertigem und mehrfach gefalteten Damaststahl versehen. Unsere Messer erhaltet ihr mit Griffen aus Walnussholz oder Eschenholz und solider Lederscheide. Perfekt geeignet nur für die authentische Darstellung im Mittelalter- und Wikinger-Reenactment, oder als stilvolles Gebrauchsmesser für den Alltag.
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Ein häufig als Wikingermesser oder Frauenmesser der Wikinger angesprochenes mittelalterliches Messer wird aus einem einzigen Stück Stahl geschmiedet.
Es hat statt einem Griff aus organischem Material einen elegant eingebogenen und manchmal tordierten Handgriff und sieht wunderschön und filigran aus - nur leider, so hübsch wie dieses Messer auch ist, ist das kein weder ein Wikingermesser noch ein mittelalterliches Messer.
Diese Art Messer datiert rund 1000 Jahre vor der Wikingerzeit und gehört in die römische Eisenzeit. Die frühesten Funde aus den nördlichen Ländern stammen aus Gräbern in Dänemark, denn aufgrund der Moor-ähnlichen Böden und ihrer Sauerstoffarmen Umgebung haben sich diese Messer in erstaunlich gutem Zustand erhalten.
Mittelalterliche Messer waren hingegen immer mit einem Griff aus organischem Material wie Holz, Knochen oder Geweih versehen und nie aus einem Stück geschmiedet.
Aus den Grabungen in Haithabu, Birka und Oseberg bzw. von Gotland und aus dem Baltikum sowie von Fundplätzen Weißrussland und der Ukraine sind uns eine ganze Reihe mittelalterlicher Messertypen bekannt.
Zwei verschiedene Arten von Messer sind dabei zu unterscheiden, zum einen ein einfaches, einschneidiges Messer, das sich überall in mittelalterlichen Siedlungsgebieten in großer Zahl findet und in Haus, Hof und Alltag gute Dienste leistete. Zum anderen das sog. Seax, ein großes Messer mit langer Klinge, eher schon eine Art Machete, das von den Wikingern auch als Waffe im Kampf geführt wurde.
Die grundlegende Formgebung mittelalterlicher Messer entspricht in etwa der heutiger skandinavischer Messer bzw. finnische Puukkos, wobei die Messer im Frühmittelalter aber üblicherweise mit einem geradlinig oder eingebuchtet geformten Griff versehen waren.
Die Klinge der frühmittelalterlichen Messer hatte oftmals einen flachen V-Querschnitt und konnte einen entweder eine scharfe oder stumpfe Spitze haben. wobei der Klingenrücken häufig sehr kräftig war.
Beim Einbrennen wurde die Angel im Feuer erhitzt und in den vorgebohrten Griff geschlagen, wobei eine Mischung aus Pech, Wachs und Harz als Kleber die Klinge stabil mit dem Griff verband. Besonders Holz eignet sich als Griffmaterial, weshalb es auch am häufigsten im Fundmaterial auftritt, aber auch Knochen ist für mittelalterliche Messer nachgewiesen.
In der Wikingerstadt Haithabu wurden allein 78 Funde von Messern mit Griffen aus Kern- und Steinobsthölzern gefunden. Am häufigsten wurde für die Messer von Haithabu jedoch Eschenholz verwendet. Diese mittelalterlichen Messer waren allesamt einfache Arbeitsmesser, die sicher in Haushalt, Handwerk und Küche Verwendung gefunden hatten.
Neben klassischen Formen von Messerklingen finden sich im Fundmaterial mittelalterlicher Messer auch solche mit einer Bowiemesser-artigen Klinge oder abgestumpften Spitzen, die von der Form her an heutige Brotmesser erinnern.
Neben Messer mit Steckangel wurden im Frühmittelalter auch Messer mit sog. Griffangel verwendet, bei welchem die Angel über eine Bohrung durch die ganze Länge des Griffs geführt und am Ende einfach umgebogen oder solide vernietet wurde.
Bei dieser Konstruktion dieser mittelalterlichen Messer konnte sowohl an den Enden, wie auch im Griff selber kleine Scheiben aus Bronze, Zinn oder Eisen eingefügt sein. So fanden sich beispielsweise in Haithabu mehrere Metallplättchen für Messergriffe. Auch ein Beschlag mit Bronzeblech oder Umwicklungen mit Bronzedraht waren üblich.
Plastisch ausgestaltete Verzierungen waren bei frühen mittelalterlichen Messern eher unüblich, kamen jedoch vereinzelt vor. Schlichte, zweidimensionale Griffverzierungen waren hingegen im Frühmittelalter und der Wikingerzeit verbreitet und zumeist als lineare und geometrische Muster gestaltet.
Flechtbändern, Wellenbändern und Ringketten waren dabei als Verzierung, insbesondere an westslawischen Messern üblich. Kreisaugenverzierungen waren dort ebenfalls als Verzierung an Messergriffen üblich, auch Punktaugenmuster oder Zirkelschlag genannt.
Messerklingen waren während des Frühmittelalters fast ausschließlich aus einem sog. Schweissverbundstahl gefertigt, der aus hartem Stahl und weichem Stahl oder Eisen bestand.
Anders als moderne Messer, die üblicherweise aus einem einzigen Stück Stahl hergestellt sind, waren diese mittelalterlichen Messer in der Regel aus mehreren Lagen gefertigt.
Die mittelalterlichen Messerklingen hatten dabei oft nur eine geringe Steifigkeit, da große Teile der Klinge oft ungehärtet blieben. So waren die Klingen plastisch leicht verformbar ließen sich schon bei nur geringem Kraftaufwand leicht verbiegen.
Daher hatten die Messer im Frühmittelalter zumeist Klingen mit einem Rücken von deutlich über 5 mm bis hin zu 12 mm Stärke und zudem einen V-förmigen Winkel, der auch heute noch für skandinavische Messer typisch ist und die Steifigkeit der Klinge deutlich verbesserte.
Oft waren die Klingen mittelalterlicher Messer aus zwei senkrecht miteinander verschweißten Lagen Stahl gefertigt, wobei der harte Stahl für die Schneide diente, was für Schärfe und Standzeit der Schneide wichtig war.
Dahingegen diente der weiche Stahl, oder auch nur einfaches Eisen, für den Rücken, bei dem es besonders auf Elastizität ankam, damit die Klinge nicht brach. Neben der horizontalen Verschweißung konnten die beiden Teile auch schräg miteinander verschweißt sein.
Zusätzlich gab es auch mittelalterliche Messer, bei denen sich der harte Stahl für die Schneide zwischen zwei oder mehrere Lagen weichen Stahls oder Eisens befand und diese miteinander zu einem Mehrlagenstahl verschweißt wurden.
Ebenso konnte bei mittelalterlichen Messern weicheres Material um einen Kern aus hartem Stahl herumgebogen und verschweißt werden, bzw. umgekehrt ein harter Stahl um einen weichen Kern herum gefaltet sein. Messerklingen, die komplett aus einem ganzen Stück Raffinierstahl gefertigt waren, blieben eher die Ausnahme, da die Materialeinsparung in Frühmittelalter vermutlich deutlich wichtiger war als die aufzuwendende Arbeitsleistung.
Wir würden uns freuen, wenn euch dieser kleine Exkurs über mittelalterliche Messer gefallen hat und ihr in unserem Mittelalter-Shop vielleicht ein passendes Messer nach eurem Geschmack findet.
Neben unseren von Hand geschmiedeten Messern könnt ihr in anderen Kategorien unseres Mittelalter-Shops auch noch weitere Arten von Messer kaufen.
So findet ihr in der Kategorie Eisenzeitliche Messer von Hand aus einem Stück geschmiedete Messer nach Vorbildern aus der keltischen und germanischen Eisenzeit.
So findet ihr in der Kategorie Wikingermesser ein schönes Sortiment an historischen Messern nach Vorbildern aus der Wikingerzeit, unter anderem mit Messerklingen aus Damaststahl und reich beschlagenen Lederscheiden.
Unter Mittelaltermesser bieten wir euch eine feine Auswahl an Nachbildungen Spätmittelalterlicher Messer mit eleganten, schlanken Griffen aus Horn, Bein oder Holz und feinen, geprägten Lederscheiden.
Klassische und zeitlos schöne Messer mit Klingen aus Kohlenstoffstahl oder edlem Damaststahl mit robusten Lederscheiden findet ihr hingegen in der kategorie Jagdmesser.
Habt ihr keine Lust auf ein Messer von der Stange, so könnt ihr euch natürlich auch einfach eine Messerklinge oder Saxklinge kaufen und euch mit dem von uns angebotenen Griffmaterial ein eigenes Messer bauen.
Auch komplette Messer-Bausätze bieten wir zu diesem Zweck an, inklusive Messerklinge, Griffmaterial, Lederscheide und Bauanleitung.