Wissenswertes über Mittelaltergürtel
Mittelaltergürtel und historische Ledergürtel bei Pera Peris
Im Mittelaltershop von Pera Peris könnt ihr eine große Auswahl authentischer Mittelaltergürtel aus dem hohen und späten Mittelalter kaufen. Darüber hinaus findet ihr neben Gürteln aus dem frühen Mittelalter oder der Antike auch Wikingergürtel und LARP-Gürtel sowie eine schöne Auswahl an Ledergürteln für das Alltagsleben.
Sowohl unsere Wikingergürtel als auch die Mittelaltergürtel in unserem Mittelaltershop sind mit authentischen Repliken historischer Schnallen und Beschläge ausgestattet, die entweder aus preiswertem Zamakguss oder aber aus hochwertiger Bronze und sogar in echt versilbert versehen sind.
Die meisten unserer Mittelaltergürtel haben solide Gürtelriemen aus kräftigem Rindsleder, die wie im Mittelalter üblich lang genug zum Knoten sind. Neben diesen besonders langen Mittelaltergürteln könnt ihr in unserem Onlineshop auch tolle Miedergürtel und breite Schnürmieder im Stil der Renaissance und des ausgehenden Mittelalters kaufen.
In unserem umfangreichen Sortiment an Mittelaltergürteln werdet bestimmt auch ihr den für euch passenden Ledergürtel finden, einerlei ob als authentisches Accessoire für das Wikinger- oder Mittelalter-Reenactment oder als Leibriemen auf einem LARP oder im Alltag.
Untenstehend findet ihr ausführliche Informationen über die Entwicklung der Gürtelmode vom frühen bis zum späten Mittelalter und das Aussehen der Mittelaltergürtel in den verschiedenen Epochen.
Gürtel im frühen Mittelalter
Im frühen Mittelalter wurden neben prächtigen Gürteln mit aufwendigen Schnallen, vor allem Mittelaltergürtel mit einfachen Schnallen mit einem sogenanntem Kolbendorn oder Schilddorn getragen.
Dabei hatten die Mittelaltergürtel der
älteren Merowingerzeit üblicherweise sehr einfache Schnallen aus Bronze und Eisen, die meist nur mit ein bis drei Gürtelhaften am Gürtel befestigt wurden.
Die frühen Mittelaltergürtel hatten zumeist schlichte, ovale Schnallen, die mit einem kräftigen Kolbendorn oder Schilddorn versehen waren und fanden sich sowohl in Männer- wie auch Frauengräbern.
Frühmittelalterliche Schild- und Kolbendornschnallen waren üblicherweise aus Bronze gefertigt, in Ausnahmen auch aus Silber und finden sich im Fundmaterial von Nordfrankreich über das Niederrheingebiet und Westfalen bis hin zum südlichen Donaugebiet.
Erst ab Beginn des 7. Jh. werden aufwendigere Ledergürtel mit Zierbeschlägen getragen, wobei das Schwert üblicherweise an einem
separaten Riemen oder Schultergurt getragen wurde.
Diese prachtvollen Mittelaltergürtel waren jedoch nicht typisch für die große Masse der frühmittelalterlichen Bevölkerung, sondern ein Bestandteil der Tracht der höheren Stände.
Die merowingerzeitlichen Mittelaltergürtel des 7. Jh. waren zumeist mit Schnallen und Beschlägen aus geschwärztem Eisen mit
Silbertauschierungen versehen, konnten aber auch aus Bronze mit dekorativen Zierelementen gefertigt sein.
Dabei war auf diesen Gürteln oft auch ein passender
Gegenbeschlag und
Rückenbeschlag angebracht.
Diese Art von Mittelaltergürtel war von Nordfrankreich über das Rhein-Main-Gebiet bis nach Süddeutschland verbreitet.
Auch in der Gürtelmode der höher stehenden Frauen werden zunehmend aufwendigere Gürtel getragen, zumindest im Westen. Bei den östlich des Schwarzwaldes wohnhaften
Alemannen und den
Bajuwaren trugen die Frauen weiterhin schmale Gürtel mit einfachen Schnallen.
Im Laufe der 2. Hälfte des 7. Jh. wurde es bei den Alemannen und Bajuwaren im östlichen Süddeutschland zunehmend üblich
mehrteilige Gürtel mit Nebenriemen zu tragen. Diese speziellen Mittelaltergürtel wurden durch die Gürtelmode der südöstlich siedelnden Langobarden und
Awaren beeinflusst, deren Trachtensitte von den angrenzenden germanischen Stämmen übernommen wurden.
Diese frühmittelalterlichen Völkerschaften trugen einen schmalen Hauptriemen als Gürtel mit einer Anzahl angenieteter Nebenriemen und
zahlreichen Beschlägen, an denen sich Teile der Ausrüstung befanden. Erst im Verlauf des 8. Jh. wurden die Gürtel der Merowinger wieder deutlich schlichter.
Gürtel im hohen Mittelalter
Mittelaltergürtel wurde bis zum 14. Jh. in der
Taille getragen und hielten dort den Leibrock zusammen, was man anhand mittelalterlicher Statuen und Gemälde gut erkennen kann. Erst ab dieser Zeit rutscht der Gürtel dann zunehmend auf die
Hüfte.
Mitte des 15. Jh. kam es schließlich zu einer
Differenzierung zwischen Männer- und Frauengürteln und die Gürtel der Männer verloren ihre dekorative Funktion und wurden zu reinen Gebrauchsgegenständen, an welchen Tasche und Dolch befestigt wurde. Aus diesem Grund waren diese Mittelaltergürtel oft auch mit gesonderten Ösen,
Bügeln und Haken versehen.
Mittelaltergürtel waren trotz regional verschiedener und klimatischer wie standesmäßiger Unterschiede europaweite ziemlich
gleichförmig und blieben von der Formensprache her ziemlich identisch. Von den verwendeten Materialien abgesehen wurden die gleichen Formen von Schnallen getragen, unabhängig ob Bauer, Adeliger, Kaufmann oder Kirchenmensch.
Die Schnallen dieser Mittelaltergürtel wurden seit dem hohen Mittelalter üblicherweise mit dünnen
Gürtelblechen am Gürtel befestigt. Im Frühmittelalter waren die Gürtelschließen hingegen noch mit einer fest angegossenen
Nietplatte versehen, die man entweder auf den Gürtel annietete oder mit einer auf der Rückseite versehenen Öse festdrahtete.
Zur
Versteifung der Mittelaltergürtel, die oft recht dünn und aus zwei Lagen genähten waren, wurde im hohen Mittelalter oft über die ganze Riemenbreite reichende Zierbeschläge als Riemensteifer angenietet, um ein Einrollen des Gürtels zu vermeiden.
Zur
Stauferzeit war der Mittelaltergürtel bei den Frauen zumeist nur 2 bis 3 cm breit, Männer trugen mit 3 bis 5 cm etwas breitere Gürtel. In der Länge konnten Mittelaltergürtel besonders bei adeligen Jugendlichen bis zu den Schienenbeinen reichen und war wohl ein Zeichen von Keuschheit und Unberührtheit. Der adelige Erwachsene trug seinen Gürtel im Mittelalter hingegen selten länger als bis zum Knie.
Wie die
manessische Liederhandschrift zeigt, trug die adelige Frau den Gürtel im 13. Jh. recht hoch in der Taille, was auch auf Madonnenstatuen gut zu erkennen ist, wobei auch hier die Bedeutung des überlangen Gürtel als Zeichen der Reinheit und
Keuschheit zum Ausdruck gebracht wird.
Der überwiegende Teil üppig beschlagener Mittelaltergürtel wird in der manessischen Handschrift von adeligen Männern getragen, zuweilen in solcher Länge, dass der Gürtel nicht lang herabhängend getragen werden kann, sondern
um den Körper geschlungen wird. Diese besonders langen Mittelaltergürtel
wurden vom einfachen Volk jedoch nicht getragen, sondern waren sehr viel einfacher gehalten.
Gürtel im späten Mittelalter
Bis zum Ende des 14. Jh. war der überlange Mittelaltergürtel aus der Mode geraten. Mit der
Houppelande aus dem seinerzeit modisch dominierenden Frankreich entstand ein neuer Kleidungsstil bei dem der bürgerliche Mann zu seiner Gewandung nur noch einen kurzen und etwa 3 bis 4 cm
breiten Gürtel mit schlichter runder oder eckiger Schnalle trug, der nur knapp eine Handbreit über die Schnalle hinaus reichte.
Die begüterte Frau trug in West- und Norddeutschland nunmehr einen kurzen und breiten
Stoffgürtel hoch unter der Brust, in Süddeutschland hingegen hielt sich nach italienischem Vorbild noch weiterhin die Sitte des langen Stoffgürtels.
Die Begüterten ließen die Gürtelschnallen ihrer Mittelaltergürtel auch gerne versilbern oder sogar aus reinem Silber arbeiten, Gold oder Vergoldungen blieben allerdings weiterhin dem hohen Adel vorbehalten.
Dennoch waren dekorative Riemenbeschläge auch weiterhin eine weitverbreitete Gürtelzier, wobei auch Beschläge mit symbolischen Bedeutungen wie Emblemen, Monogrammen oder sogar Devisen für solche Mittelaltergürtel verwendet wurden.
Auch
Kettengürtel, die bereits im 14. Jh. verbreitet waren, wurden nun mit einer Kombination von Stoff, Leder und Metall gefertigt und blieben beim Adel über das ganze 15. Jh. in Mode.
Handwerker und Bauern trugen hingegen oft ganz einfach Mittelaltergürtel mit Schnallen aus
verzinntem Eisen, sowie Schnallen aus Zinn, Messing und Bronze an kurzen Lederriemen mit einer Breite bis zu 5 cm Breite, die in der Taille oder auf der
Hüfte getragen wurden.
Die Frauen der niederen Stände trugen stattdessen etwas schmalere Gürtel in verschiedensten Längen aus Leder oder Stoff, welche in der
Taille getragen wurden oder lose auf der Hüfte lagen, also deutlich tiefer als bei der höfischen Mode verwendet wurden. Wie bei den höheren Ständen, so konnten auch die Mittelaltergürtel der niederen Stände einfache
Lochverstärkungen und durchlochte Rosetten für die Gürtellöcher aufweisen.
Weitere Gürtel bei Pera Peris - Haus der Historie
Wir würden uns freuen, wenn euch dieser kleine Exkurs über die
Gürtelmode des Mittelalters gefallen hat und ihr in unserem Mittelaltershop vielleicht einen passenden Mittelaltergürtel kaufen möchtet, der zu eurer Gewandung und Zeitstellung passt.
Wer mehr über Mittelaltergürtel erfahren möchte, dem sei die umfangreich recherchierte Seite empfohlen, die als Grundlage für die obige Zusammenfassung über Mittelaltergürtel diente: http://www.dragal.de/
In Ergänzung zu unseren Mittelaltergürteln des frühen bis späten Mittelalters könnt ihr in weiteren Kategorien unseres Onlineshops auch noch andere Gürtel kaufen.
So bieten wir euch zum Beispiel eine sehr umfangreiche Auswahl an Wikingergürteln mit authentischen Gürtelschnallen und Riemenendbeschlägen und Nachbildungen von historischen Gürteln aus der Zeit der Römer und Kelten.
In der Kategorie LARP-Gürtel findet ihr hochwertige Ledergürtel mit sog. Buckle-Schnallen, die besonders lang ausgeführt sind, sodass sie wie Mittelaltergürtel geknotet getragen werden können.
Buckle-Gürtel in normaler Länge und Klassische Ledergürtel aus preiswertem Spaltleder oder aus solidem Rindsleder könnt ihr hier ebenfalls kaufen. Diese Ledergürtel eignen sich nicht nur als modisches Accessoire für den Alltag, zum Beispiel in einer Jeanshose, sondern ebenso gut, um sie über der Gewandung zu tragen.
Gürtelzubehör für Mittelaltergürtel
Möchtet ihr euch vielleicht anstelle eines fertigen Ledergürtels Mittelaltergürtel selber anfertigen, dann findet ihr im Onlineshop von Pera Peris eine breite Auswahl an unterschiedlichem Gürtelzubehör.
Neben detailgetreuen Repliken verschiedener Gürtelschließen und Riemeneden nach historischen Vorbildern könnt ihr hier auch eine Vielzahl an Ziernieten und Beschlägen kaufen, die sich eng an originale Vorbilder anlehnen oder detailgetreu nach mittelalterlichen Funden gefertigt wurden. Auch historische Ziernieten haben wir im Sortiment.
Unsere Gürtelschnallen, Riemenenden und Beschläge werden entweder aus hochwertiger Bronze und in echt versilbert hergestellt oder sind aus preisgünstigem Zamakgefertigt.
Welches Material ihr auch bevorzugen mögt, sei es für ein authentisches Wikinger-Reenactment oder einem Besuch auf einem mittelalterlichen Markt, bei uns findet ihr sicher das richtige Gürtelzubehör, um euch einen tollen Mittelaltergürtel ganz nach euren eigenen Vorstellungen anzufertigen.