Wissenswertes und informatives über römischen Schmuck
Was für Arten von Schmuck trugen die alten Römer?
Römische Goldschmiedekunst
Auch sog. Filigranarbeiten erreichten bei den Römern einen hohen Stand.   Hier wurden aus dünnen, auf unterschiedliche Art und Weise  zusammengelötete Gold-, Silber- und Kupferdrähten schnörkelige  Arabesken, Weinranken und Akanthusblätter geformt und kunstvoll auf den  Schmuckstücken arrangiert. 
Selbst Münzen erlangten bei den Römern als Schmuck einige Beliebtheit,  manchmal durchbrochen oder mit einer Öse versehen. Ab dem 3. Jh. n.  Chr. dienten Münzen den Römern sogar als Schmuck für Hals- und Armbänder.
Römischer Fingerschmuck
Darüber hinaus gefielen sich manche reiche Römer darin eine Ringsammlung  (Daktyliothek) anzulegen. In der römischen Kaiserzeit explodierte die  Zahl solcher Ringsammlungen geradezu und waren oft ein beliebtes Thema  bei Gastmählern, wo der Gastgeber seine besten Stücke herumreichen und  kommentieren ließ.
Anders war es bei den römischen Frauen, die spätestens nach Ende der  punischen Kriege mit üppigem Schmuck und Edelsteinen glänzen durften.  Der römische Schmuck war zumeist aus Gold gefertigt und mit einer  Vielzahl unterschiedlicher Edelsteine und Halbedelsteine verziert.  Manche Söhne reicher Römer trugen sogar kleine goldene Ringe mit einem  eingravierten Phallus als Glücksbringer.
Die reich verzierten und oft sündhaft teuren Ringe römischer Männer  waren jedoch häufig nicht nur ein Schmuckstück, sondern hatten auch  einen praktischen Nutzen, nämlich als Siegel zum Zeichnen von  Dokumenten, sog. Siegelringe. Diese Siegelung hatte sogar vor dem Gesetz  Bestand und so hatte jeder römische Patrizier ein eigenes Signum.
Verschiedene Formen römischen Schmucks
Selbst römische Offiziere waren sich nicht zu schade, sich einen Penis  als Schutzamulet an ihr Pferdegeschirr zu hängen, ein sog. Fascinum, wie  bspw. ein Fund aus Kalkriese, dem Ort der Varusschlacht beweist -  geholfen hat es allerdings scheinbar nicht viel, wie die Geschichte  zeigt...
Römische Frauen waren nicht anders als die Frauen späterer Jahrhunderte  große Liebhaberinnen von jedweder Art von Schmuck wozu Fingerringe  (anuli), Ohrringe (inaures), Armreifen (armillae), Oberarmreifen  (spintherae), Ketten (moniliae), Anhänger (pendentes), Halsketten  (moniliae), Haarbänder (vittae) und Haarnetze (reticulae) und nicht  zuletzt Gewandschließen (Fibulae) gehörten.
Nicht zu vergessen sind natürlich die römischen Haarnadeln, die sehr von  Nöten waren, um die komplizierten Hochsteckfrisuren der Römerinnen zu  bändigen. Es gab neben geschnitzten Haarnadeln aus Bein auch solche aus  Bronze oder Silber, manche mit fein geschnitzten Matronenhäuptern oder  der Darstellung einer Hand, die eine Frucht pflückt, vielleicht eine  Verbindung mit der römischen Göttin Venus, da historische Statuen der  Venus diese häufig mit einem Apfel in der Hand zeigen, dem Symbol der  Jugend. 
Den absoluten Spitzenreiter in Sachen Juwelenluxus nahm übrigens Lollia  Paulina, die Exfrau von Kaiser Gaius ein, die bei einem minder wichtigem  Bankett an ihrem Körper einen Perlen- und Smaragdbesetztes Gewand samt  sonstigem Schmuck im Wert von 40 Millionen Sesterzen trug und zum Beweis  der Summe die Rechnungen der Schmuckhändler herumreichen ließ.
Römische Armringe
Die Armilla wurde seit der republikanischer Zeit bis ins späte 2.  Jahrhundert im antiken Rom wie ein Orden für verdiente Soldaten  verliehen und war jener Auszeichnungen der römischen Armee, jener sog.  „dona“. Es konnte jeder Legionär bis zum Rang des Centurio mit solch  einem Armreif ausgezeichnet werden, die Armilla war jedoch nur den  römischen Soldaten mit Bürgerrecht vorbehalten und wurde nicht an  Angehörige der Auxiliartruppen vergeben.
Die überwiegend Zahl gefundener Armillae war nur aus einer mit  Weißmetall überzogener Kupferlegierung gefertigt, was zeigt, dass  nicht der Materialwert, sondern die Auszeichnung selbst von Bedeutung  war.
Römische Schlangen-Armreifen
Großer Beliebtheit erfreuten sich bei den Römern auch sogenannte  Schlangenarmringe mit angeblich Unheil abwendender Wirkung, die sowohl  einzeln wie paarweise getragen wurden.
Diese römischen Schlangenarmreifen hatten einen mit angedeuteten  Schuppen verzierte Schlangenleib und eine oder mehreren Windungen. Sie  endeten in dekorativen und sehr plastisch gestalteten Schlangenköpfen  und waren häufig aus Goldblech oder sogar massivem Gold gefertigt.
Auch Einlagen aus Edelstein konnten anstelle der Augen zum Einsatz  kommen. Möglicherweise galt die Schlange den Römern als Gleichnis für  Heilung, denn schon in der griechischen Antike war die Schlange  gedanklich mit der Heilkunst verbunden. 
Neben den massiv gegossenen Schlangenarmreife wurde von den Römern auch  dünnes Goldblech für die Herstellung von einfachen, hohlen Armreifen  verwendet sowie Armbänder aus halbkugelförmigen Gliedern. Die  Durchmesser der römischen Kugelarmbänder lagen deutlich über den Maßen  anderer römischer Armbänder, weshalb es sich dabei evtl. um Fußbänder  handelte, von denen schon der römische Geschichtsschreiber Plinius  berichtete. 
Selbst mit schlichtem Golddraht schufen die Goldschmiede der Römer  filigrane Kunstwerke von schlichter Eleganz die sie durch das Tordieren  mehrerer Bronze- oder Silberdrähte fertigten.
Im Vergleich dazu waren  die römischen Armreifen in der Technik des „opus interrasile“ geradezu  protzig, welche mit kunstfertigen Bohrungen filigran durchbrochenen  Gittermustern, Arabesken und Edelsteineinlagen imitierten.
Römischer Perlen-Schmuck
Durch die weitverzweigten römischen Handelsverbindungen konnten die  Römerinnen unter Edelsteinen aus allen bekannten Erdteilen wählen.  Insbesondere Saphire, Smaragde und Aquamarine waren sehr beliebt, doch  selbst Diamanten wurden getragen. Auch Opal, Jaspis, Onyx, Rubin, ebenso  wie Türkis, Granat, oder Amethyst wurden geschätzt und besonders Perlen  waren bei den Römern ganz besonders begehrt.Sie wurde
n nahezu ausschließlich über ägyptische Zwischenhändler  bezogen, wobei die meisten römischen Perlen aus dem roten Meer stammten,  jedoch auch aus Britannien bezogen wurden. Interessanterweise waren Perlen im antiken Griechenland noch kaum  bekannt und erst durch die Eroberungen Alexanders d. Großen ins Licht  der mediterranen Welt gerückt.
Doch erst im späten 1. Jh. v. Chr. wurden  Perlen soweit erschwinglich, dass sich auch normale Römer diesen  Schmuck leisten konnten. Dennoch mussten sich die ärmeren römischen  Bürger mit billigen Glasperlen und schlichten Perlmutt-Imitationen  zufrieden geben.
Kostspieliger Schmuck hatte es in der Frühzeit des römischen Reiches eh  nicht ganz einfach gehabt, denn im Zuge des 2. Punischen Krieges wurde  das Gewicht des Goldschmucks pro Frau auf eine halbe Unze beschränkt,  ca. 14 g, was die geringen im römischen Reich in Umlauf befindlichen  Goldmengen verdeutlicht.
Doch schon 20 Jahre später gingen römische  Matronen auf die Straße um für die Freiheit zu demonstrieren, beliebig  viel Schmuck tragen zu dürfen. So kam es schon 195 v. Chr. schließlich  zur Aufhebung der Lex Oppia und der Schmuckhandel erlebte einen nie  geahnten Aufschwung.
Römische Fibel-Mode
Sehr frühe Fibel-Formen waren schon zur Bronzezeit bekannt und in den  meisten Gebieten Europas von der Zeit der Kelten und Römer bis ins hohe  Mittelalter als Gebrauchs-Schmuck in Verwendung.
Der Name Fibula leitet sich von dem  lateinischen Wort für den Wadenbein-Knochen her, da die Römer in grauer  Vorzeit aus dünnen Knochen Gewandnadeln hergestellt hatten. Als die  Gewandnadeln dann längst schon aus Metall waren, behielten die Römer die  alte Bezeichnung weiterhin bei und übertrugen sie auf den neuen  Gegenstand.
Fibeln wurden bei den Römern von Männern und Frauen gleichermaßen  getragen und besonders von Frauen im Paar zum Verschließen Peblos  verwendet. Aber auch der Mantel der Legionäre und der Hemdausschnitt der  einfachen Leute wurde mit einer solchen Fibel verschlossen.
Neben ihrer reinen Gebrauchsfunktionen hatte die Fibel bei den Römern  immer auch eine schmückende Natur und zeigte anhand von Form und  Material den Rang und Stand des Besitzers innerhalb der Gesellschaft. So  waren die römischen Fibeln oft nur aus einfachem Eisendraht gefertigt,  konnten aber auch aus Bronze oder Silber und sogar aus Gold gefertigt  und üppig verzierte sein.
Selbst Fibeln mit Bestandteilen aus Glas, Edelsteine, Koralle oder mit  Silber-Tauschierung waren üblich. Manche römische Fibeln waren auch mit  Heilssprüchen oder magische Symbole versehen, welche ihre Besitzer vor  Schaden bewahren oder Unglück abwenden sollten.
Je nach Art ihrer Gestaltung werden die einzelne Fibel-Typen ganz  unterschiedlich benannt: So gab es bei den Römern die Bügelfibel,  Scheibenfibel, Omegafibel, Knickfibel, Zwiebelknopffibel, Kniefibel,  Augenfibel, Soldatenfibel, Trompetenfibel, Certosafibel, Pelta-Fibel,  Scharnierfibel, Ausicafibel, Volutenfibel, Kragenfibel,  Doppelknopffibel, Vogelfibel, Ankerfibel, Flügelfibel, Hakenkreuzfibel,  Dragonesque-Fibel und noch manchen Fibeltypus mehr….
Wir würden uns freuen, wenn euch diese kleine Abhandlung über den römischen Schmuck gefallen hat.
Vielleicht findet ihr ja das ein oder andere römische Schmuckstück nach eurem Geschmack in unserem Onlineshop.

