Lagerbedarf für Wikinger- und Mittelalter-Reenactment kaufen.
Das Mittelalter-Zubehör bei Pera Peris
In unserem Mittelalter-Shop findet sicher jeder Reenactor, der deutlich Wert auf historisch korrekten und authentischen Lagerbedarf legt, qualitativ hochwertigen
Mittelalterbedarf. Doch auch der LARP-Enthusiast, der ein zünftiges, mittelalterliches Lagerleben zelebrieren möchte, findet in unserem Onlineshop sicher die richtige Ausstattung.
Bei uns könnt ihr neben einer Vielzahl verschiedener
Küchenhaken, so genannten S-Haken, auch eiserne Gabeln, geschmiedetes
Mittelalter-Besteck, Tafelmesser, Löffel und
Trinkgefäße aus Horn kaufen, wie Hornbecher und
Trinkhörner, bieten wir auch praktischen Lagerbedarf zur Beleuchtung, zum Beispiel geschmiedete Kerzenhalter und
Feuerstähle nebst Zunder und Feuerstein.
Sicher findet auch ihr hier den passenden Mittelalterbedarf für ein authentisches Lagerleben im LARP, Wikinger- oder Mittelalter-Reenactment.
Die Küche im Mittelalter
Wie stellt man sich die mittelalterliche Küche eigentlich so im Allgemeinen vor? Vor dem inneren Auge entsteht vielleicht ein dunkler Raum mit fest gemauerter
Herdstelle und schwarzem, rußigem Rauchabzug. Über der Feuerstelle ruhen großen Fleischspieße,
Bratengabeln und schwere Pfannenroste auf eisernen Gestellen unter einer mächtigen
Kesselsäge.
Auf dem mittelalterlichen Herd stehen geschmiedeten Pfannen und genietete
Kessel, Töpfe in allen möglichen Formen und Größen aus Kupfer und Eisen hängen an
eisernen Haken darüber mit schwarz gefärbten Böden. Auf hölzernen Borden stehen zahlreiche Krüge, Becher und mittelalterliche Grapen und an den Wänden baumeln hölzerne Löffel und Kellen von geschmiedeten
Wandhaken.
So etwa mag man sich das Bild einer Küche im Mittelalter vorstellen, angefüllt mit jeder erdenklichen Form von mittelalterlichem Lagerbedarf. Doch dieses schöne Bild gehört wohl eher in die
Renaissance, denn die Küche des Mittelalters war um ein Vielfaches schlichter.
Der Herd im frühen Mittelalter
Ob nun bei Wikingern, Franken oder Slawen, im frühen Mittelalter brannte wohl in jeden Haus ein
offenes Feuer in der Mitte des Hauses umgeben von verschiedenem Lagerbedarf aus Keramik, Eisen und Holz.
Es gab keinen gemauerten Herd, nur eine kleine, mit ein paar Feldsteinen eingefassten Vertiefung, allenfalls vielleicht eine niedrigen Erhöhung aus
gestampftem Lehm mit ein paar Holzscheiten, von denen steter Qualm in Brusthöhe durch das Langhaus waberte und sich seinen Weg unter dem niedrigen Dachfirst suchte, bis er endlich durch den Rauchabzug in der Mitte des Daches oder an den Firsten abzog.
Alles und jedes in den Häusern des frühen Mittelalters roch nach Qualm und Feuer und kam der Wind von der falschen Seite, so war der Aufenthalt oft nur im Sitzen möglich, wollte man nicht
beißenden Qualm in die Lunge bekommen.
Über Nacht wurde die Glut zusammen geschürt und ein Topf darüber gestülpt damit die Glut bis zum frühen Morgen erhalten blieb, denn ein Feuer mit Zunder, Feuerstein und Feuerstahl zu entfachen, das brauchte Zeit.
Mittelalterlicher Küchen- und Lagerbedarf
Direkt über der Feuerstelle hing ein Funkenfang, ein flaches Dach aus Holz oder einer großen Tierhaut, das die vom Feuer
aufsteigenden Funken hindern sollte das Dach in Brand zu setzen denn dieses bestand nicht selten aus Stroh oder Ried.
Unter dem Funkenfang baumelten Würste aus Grütze, Fisch und Fleisch an Stricken und eisernen Haken um sie im Rauch haltbar zu machen. An den Wänden hingen Kräutern, Pilze und Beeren zum Trocknen.
Mittelalterlicher Küchen- und Lagerbedarf war einfach aber zweckdienlich, doch allzu viele
Gerätschaften waren nicht vorhanden und auch nicht nötig. Von der Decke oder auf einem geschmiedeten Dreifuß köchelte unentwegt ein Topf auf oder neben dem Feuer.
Mittelalterliche Töpfe konnten aus Eisen geschmiedet sein, waren aber meist aus mehreren Metallstücken zusammengenietet. Viel häufiger bestanden die
Kochtöpfe im frühen Mittelalter und der Wikingerzeit aber einfach nur aus grob gemagertem Ton, der auf einem niedrigen Dreifuß aus Eisen direkt über der Glut stand und langsam erhitzt wurde.
Bei den Wikingern war ein Kochtopf manchmal aus
Speckstein gefertigt, einem Stein, der sich leicht bearbeiten ließ und sehr gut die Wärme speicherte, was ein gleichmäßiges Garen der Speisen gewährleistete.
In unmittelbarer Nähe des Feuers befand sich ein großer Krug oder ein hölzerner
Daubeneimer aus Holz mit frischem Wasser, das gleichermaßen zum Kochen, Waschen und zur Not auch zum Löschen diente. In wohlhabenden Häusern waren zudem auch flache Wannen aus Messing oder Kupfer in Gebrauch.
Der mittelalterliche Haushalt
An den Wänden des mittelalterlichen Hauses befanden sich schmale Borde, auf denen sich Holzschalen und Töpfe aus
Steinzeug befanden, oftmals selber in Heimarbeit gefertigt und nicht immer besonders schön anzusehen.
Daneben gab es aber möglicherweise auch besonders edle Keramiken, die fast zu schade zum Benutzen waren. So ist aus wikingerzeitlichen Haushalte bekannt, dass staniolverzierte
Tonkannen Verwendet wurden, die aus ihren rheinländischen Fertigungsstätten bis hinauf nach Schweden gelangten.
Ein anderes Beispiel ist die hübsch verzierte
Pfingsdorfer Ware, wunderschön bemalte Kannen, die so beliebt waren, dass sie sich im Laufe des Mittelalters fast überall im Deutschen Reich verbreiteten.
Küchengerät der Wikingerzeit
Auch wenn die Wikinger tatsächlich Trinkhörner kannten, wie nicht nur von Bildsteinen und anderen bildlichen Zeugnissen bekannt ist, sondern auch von archäologischen Funden
wikingerzeitlicher Trinkhörner, für den Küchenalltag und das mittelalterliche Lagerleben waren
Trinkhörner wohl eher weniger verbreitet. Stattdessen bediente man sich in der Regel eher einfachen, getöpferten Humpen oder Bechern aus Holz.
Tatsächlich waren aber schon bei den frühen Germanen
Trinkbecher aus Glas in Gebrauch, sündhaft teure, römische Importware, die nur der Oberschicht zur Verfügung stand.
Die Franken der Merowingerzeit bedienten sich so genannter Sturzbecher aus Glas, die nach dem Umtrunk gestürzt abgestellt wurden, da sie keinen planen Boden hatten. Die Wikinger wiederum bevorzugten
gläserne Trichterbecher aus fränkischer Glasherstellung, die man ebenso wenig abstellen konnte und die sicher auch als besondere Kostbarkeiten galten.
Schneidbretter, hölzerne Kellen, Schaumlöffel und
Holzlöffel in allen möglichen Formen und Längen, rundeten das Bild des mittelalterlichen Haushalts ab. Aus germanischen und wikingerzeitlichen Sagen sind Speisebretter bekannt, die man sich beim Essen wohl einfach auf die Knie legte.
Auch wurden im Mittelalter oft einfach lange
Holzbretter auf Böcke gelegt und nach dem Essen wieder fortgeräumt, wovon der noch heute übliche Begriff stammt „die Tafel aufzuheben“.
Lagerbedarf im späten Mittelalter
Im Verlauf des späten Mittelalters und anfangs wohl auch primär nur in Burgen, Klöstern und reichen Bürgerhäusern, entstanden schließlich Küchen, die als Mittelpunkt einen
gemauerten Herd hatten, über welchem sich an eisernen Ketten, S-Haken und Kesselsägen verschiedenartige Kochtöpfe und Kessel befanden.
Anderer mittelalterlicher Küche- und Lagerbedarf wie geschmiedete Gabeln, Bratenspieße und
Grillroste befanden sich in unmittelbarer Reichweite, ja manchmal sogar ein hölzerner Schild, der den Küchengehilfen vor der Hitze des Feuers schützen sollte, während er den Grillspieß drehte.
So genannte Grapen, dreibeinige Töpfe aus Metall oder Ton köchelten am Rande des Glutbetts vor sich hin und auf großen Holzbrettern wurden
mannigfaltige Speisen zum Servieren vorbereite, die nicht mehr viel mit der einfachen und frugalen Kost der einfachen Leute zu tun hatte.
In manchen spätmittelalterlichen Haushalten gab es sogar schon fest gemauerte Becken zum Waschen oder zum Aufbewahren lebender Fische und in
dunklen Erdkellern und Gewölben wurde verderbliche Speisen wie Wurzelgemüse und Obst gelagert sowie eingelegtes Kraut, Kohl und Wein.
Da es im frühen Mittelalter noch üblich war große Fleischstücke eher zu kochen statt zu braten, wurden gebogene
Fleischwender aus Eisen verwendet, um die
Fleischbrocken aus dem Kessel zu angeln. Aus wikingerzeitlichen Gräbern sind einige solcher gebogener Fleischgaben bekannt.
Brotbacken im Mittelalter
Brot war im frühen Mittelalter und der Wikingerzeit üblicherweise ungesäuert, das heißt, es ging nicht zu einem Leib auf, sondern wurde einfach zu
dünnen Fladen ausgerollt und auf dem heißen Boden der Feuerstelle gebacken oder mit einer langstielige
Eisenpfanne über der Glut erhitzt.
Solche Eisenpfannen sind zum Beispiel aus dem Wikinger-Schiffsgrab von Oseberg bekannt, die flach ausgeschmietet oder zu einer
Spirale aufgerollt sein konnten. Erst im Laufe des Mittelalters wurden auch gemauerte Backöfen üblich.
Zum Backen von Brot waren lang gestreckte Schalen, flachen Mulden und große
Mollen aus Holz ein unentbehrlich Küchen- und Lagerbedarf im Mittelalter, da in ihnen der Brotteig gemischt und durchgeknetet wurde.
Während im frühen Mittelalter jeder Haushalt in der Regel noch eine eigene Handmühle besaß, und das Mehl täglich frisch und durch mühsames und zeitraubendes
Mahlen des Korns gewonnen werden musste, so bezog man im Spätmittelalter sein Mehl von großen Wind- oder Wassermühlen, die das Mehl säckeweise herstellten.
Aus Mehl wurden vor allem Grützen und Getreidebreie hergestellt, die mit Kräutern und Gemüse gemischt waren über das gesamte Mittelalter hinweg in allen Schichten ein wichtiges
Grundnahrungsmittel waren, wohingegen Brot noch im 10. Jahrhundert eher die Ausnahme bildete.
Nicht einmal im klösterlichen Bereich kam zu dieser Zeit täglich Brot auf den Tisch, wohingegen es im 13. Jh. aus der Ernährung bereits schon nicht mehr fortzudenken war.
Wir würden uns freuen, wenn euch dieser kleine Exkurs über den mittelalterliche Lagerbedarf im Allgemeinen und das Küchenleben der Wikinger im Besonderen gefallen hat und ihr in unserem
Onlineshop vielleicht das ein oder andere passenden Stück an Mittelalterbedarf für ein authentisches und stilvolles Mittelalter-Lagerleben findet.