Gürtel für das Mittelalter-Reenactment von 1000 - 1500 n. Chr. aus Leder
Hier findet ihr authentische Gürtel des Mittelalters nach historischen Vorbildern.Weiterlesen...
Im Mittelaltershop von Pera Peris - Haus der Historie könnt ihr ein umfangreiches Sortiment an Gürteln aus dem Mittelalter kaufen, die detailgetreu nach historischen Vorbildern aus dem hohen und späten Mittelalter gefertigt wurden. Hergestellt werden unsere mittelalterlichen Gürtel aus solidem Rindsleder und sind lang genug, um passend zur Gewandung geknotet getragen zu werden.
Unsere mittelalterlichen Gürtel sind je nach Wunsch mit authentischen Repliken historischer Schnallen, Riemenenden und Beschlägen versehen und sicher findet auch ihr in unserem umfangreichen Angebot den richtigen Gürtel für euer Mittelalter-Reenactment. Weniger Anzeigen
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Gürtel im Mittelalter
Gürtel im hohen Mittelalter
Schnallen für mittelalterliche Gürtel gehören zu den häufigsten Artefakten aus dem hohen und späten Mittelalters und sind aus diesem für die Archäologie oft wichtige Leitfunde zur korrekten Datierung.
Leider sind die aus organischem Material wie Leder und Stoff hergestellten Gürtel aus dem Mittelalter bis auf wenige Ausnahmen in der Regel nicht erhalten geblieben und nur die Gürtelschnallen, Riemenzungen und Gürtelbeschläge aus Messing oder Bronze übrig.
Doch auch Schnallen aus Silber, Vergoldung und sogar Zinn wurden für Gürtel im Mittelalter verwendet. Im hohen Mittelalter konnte die Oberfläche der Gürtelschnallen oft auch mit einer Zinnschicht überzogen sein.
Die Schließe für den Gürtel wurde im Mittelalter üblicherweise in sog. verlorener Form gefertigt, die man nach dem Guss zerschlug. Dabei war die Gussform zumeist aus Lehm, Keramik, Speckstein, Holz oder Metall hergestellt. Gürtel waren im Mittelalter oft jahrzehntelang unverändert in Mode. Die Schnallen konnten dabei rund, oval, rechteckig, D-förmig, dreipassförmig, trapezförmig und lyraförmig sein.
Ab Ende des 12. Jh. kann man anhand mittelalterlicher Statuen und Gemälde gut erkennen, dass der Gürtel im Mittelalter bis zum 14. Jh. in der Taille getragen wurde, wo er den Leibrock zusammenhielt.
Danach rutschte der Gürtel dann allmählich in Richtung Hüfte, bis sich schließlich Mitte des 15. Jh. eine Differenzierung zwischen Männer- und Frauen-Gürtel einstellte.
Die Männer-Gürtel verloren nun ihre dekorative Funktion und wurden reine Gebrauchsgegenstände, an welchen Tasche, Almosenbeutel, Dolch oder Schlüssel angebracht wurden. Deshalb haben die Gürtel des späten Mittelalters häufig auch entsprechenden Ösen, Bügeln und Haken.
Mittelalterliche Gürtel mit ovalen Schnallen kommen im mittelalterlichen Fundgut am häufigsten vor und sind sowohl für das hohe bis späte Mittelalter nachgewiesen. Interessanterweise ist die mittelalterliche Gürtelmode trotz regional verschiedener und standesmäßiger Unterschiede in ganz Europa ziemlich einheitlich.
Die Unterschiede lagen oft nur im Material. So bestanden die Schnallen je nach Stand aus Messing, Bronze und Silber oder waren vergoldet, blieben aber ansonsten von der Formensprache her ziemlich gleich, unabhängig ob Bauer, Kaufmann, Adeliger oder Kirchenmann.
Gesellschaftliche Unterschiede drückten sich hingegen eher in goldbestickten Borten, teuren Stoffen und einer kostspieligen Gewandung aus.
Die Schließen wurden ab dem hohen Mittelalter häufig mit gebogenen Blechen am Gürtel befestigt, wohingegen die Gürtelschließen im frühen Mittelalter meist mit einer fest angegossenen Nietplatte versehen waren.
Zur Versteifung des meist mehrlagigen Gürtels wurden im Hochmittelalter auch über die ganze Gürtellänge reichende Beschläge als Riemensteifer gebraucht, um ein Einrollen des Gürtels zu unterbinden. Beschlagösen mit einem Loch für den Dorn der Schnalle waren ebenfalls recht verbreitet.
Für die Frau war der Gürtel im hohen Mittelalter während der Stauferzeit zumeist nur um die 2 bis 3 cm breit, während Männer mit 3 bis 5 cm einen eher breiten Gürtel trugen.
In der Länge reichte der mittelalterliche Gürtel bei adeligen Jugendlichen oft bis zu den Schienenbeinen, was wohl ein Zeichen der Unberührtheit und Keuschheit war. Bei adelige Erwachsene reichte der Gürtel hingegen selten länger als bis zum Knie.
Stoffgürtel mit einer Schnalle aus Metall und stabförmigen Riemensteifern wurden in wohlhabenden Kreisen ab den 13. Jh. üblich. Im Spätmittelalter kamen dann auch ösenartige Spenglin auf, um das empfindliche Trägermaterial an den Dornlöchern zu schonen.
Die Gürtel im Mittelalter waren bei Adeligen oft aus dünnen, kostbaren Stoffen ja manchmal sogar aus Seide gefertigt oder waren mit Silber- und Goldfäden durchzogen. Die mittelalterlichen Gürtel der Bauern, Soldaten und Handwerker waren hingegen eher solide und oft mehrlagig und doppelt vernäht.
Wie die manessische Liederhandschrift zeigt, wurden Frauengürtel des Adels im 13. Jh. recht hoch in der Taille getragen, was besonders auch auf Madonnenstatuen gut zu erkennen ist, zumal auch hier die Bedeutung des überlangen Gürtel im Mittelalter als Zeichen der Keuschheit und Reinheit zum Ausdruck kommt.
Der größte Teil reich beschlagener Gürtel im Mittelalter werden in der Manessischen Handschrift von adeligen Männern getragen, zuweilen so lang, dass diese nicht lang herabhängend getragen werden konnten, sondern um den Körper geschlungen und die Enden eingesteckt werden mussten.
Die Gürtel des einfachen Volkes waren hingegen wesentlich einfacher gehalten. Langgürtel wurden von den unteren Volksschichten somit nicht getragen.
Gürtel im späten Mittelalter
Gegen Ende des 14. Jh. hatte der mittelalterliche Langgürtel ausgedient. Mit der Houppelande aus dem damals modisch dominierenden Frankreich wurde ein neuer Kleidungsstil eingeführt, bei dem der bürgerliche Mann zu seiner Robe einen kurzen und 3 bis 4 cm breiten Ledergürtel mit schlichter runder oder eckiger Schnalle trug, der kaum mehr als eine Handbreit über die Schnalle hinaus reichte.
Adelige und wohlhabende Frauen trugen nun in West- und Norddeutschland einen kurzen, breiten Stoffgürtel hoch unter der Brust, in Süddeutschland hielt sich jedoch weiterhin nach italienischem Vorbild die Sitte des langen Stoffgürtels.
Wohlhabenden Leute ließen ihre Schnallen nun auch gerne versilbern oder sogar aus reinem Silber fertigen, Gold oder Vergoldungen blieben jedoch weiterhin dem Hochadel vorbehalten.
Dekorative Riemenbeschläge waren jedoch weiterhin ein weitverbreiteter Dekor für Gürtel im Mittelalter, wobei gerne auch Beschläge mit symbolischer Bedeutung wie Embleme, Monogramme oder sogar Devisen aufgebracht wurden.
Sog. Kettengürtel, die sich bereits im 14. Jh. einiger Beliebtheit erfreuten, wurden nun als eine Kombinationen von Stoff, Leder und Metall hergestellt und waren beim Adel über das ganze 15. Jh. in Mode.
Handwerker und Bauern trugen häufig Gürtel, die im Mittelalter mit Schließen aus verzinntem Eisen, aber auch Schnallen aus Zinn, Messing und Bronze waren für kurze Gürtel bis zu 5 cm Breite in Gebrauch die in der Taille oder auf der Hüfte getragen wurden.
Die Frauen der niederen Stände trugen stattdessen einen etwas schmaleren Gürtel, der im Mittelalter in allen Längenvarianten aus Leder oder Stoff, der in der Taille oder lose auf der Hüfte lag, also deutlich tiefer als bei der höfischen Mode. Wie bei den höheren Ständen, so war es auch bei den unteren Schichten üblich, einfache Lochverstärkungen und durchlochte Rosetten für die Gürtellöcher zu verwenden.
Wer mehr über Gürtel im Mittelalter erfahren möchte, dem sei die umfangreich recherchierte, Seite empfohlen, die als Grundlage für obige Zusammenfassung diente: http://www.dragal.de/