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Ein kleiner Exkurs über die Sitte des Torques im europäischen Altertum

Eiserner Torque mit SpiralenDie Tradition von Halsreifen im europäischen Altertum.

Gallier mit TorqueDer Torque gilt heute als der Inbegriff des keltischen Krieger-Schmucks schlechthin, doch was viele nicht wissen - nicht nur die Kelten, sondern fast alle mitteleuropäischen Völkerschaften der Antike trugen den Halsreif zum Schmuck.

Im Altertum waren Torques und Halsreifen bei vielen Kulturen verbreitet. Der Name Torque stammt dabei von dem lateinischen Wort torquere: „drehen“ ab und steht gemeinhin für einen nach vorne offenen Halsreif.
Ein solcher war in der keltischen Eisenzeit, der sogenannten La-Tène-Zeit zwischen 500 und 100 v. Chr., bei den keltischen Stämmen weit verbreitet.
Bronzezeit Torque Wendelring Zwar wird der Torque üblicherweise mit den Kelten assoziiert, doch Halsreifen wurde schon in der Bronzezeit in Form sogenannter Wendelringe getragen, und Halsreifen waren während der Antike im gesamten mediterranen und arabischen Raum verbreitet.

Torques und andere Formen von Halsreifen wurden im Altertum sowohl von Kelten, Römern, Griechen als auch von Persern, Skythen, Germanen und zuletzt in der Geschichte von den Wikingern als Schmuck getragen. Sie finden sich in großer Zahl im archäologischen Fundmaterial.

Als Torques im eigentlichen Sinn gelten dabei zwar eigentlich nur die offenen Halsringe, nicht aber die ebenfalls weit verbreiteten geschlossenen Halsreifen, doch heutzutage lässt man diese der Einfachheit halber zumeist ebenfalls unter die Bezeichnung Torque fallen.
Snettisham Torque 1. JH. v. Chr.
Torques waren in der Regel aus Bronze gefertigt, konnten aber auch aus purem Silber und sogar aus Gold gearbeitet sein und gaben somit ihrem Träger Rang und Würde. Doch selbst geschmiedete Halsreifen aus Eisen sind belegt.

Torques gab es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Die Halsreifen der Kelten konnten zum Teil ungemein dick und schwer sein, die germanischen Halsreifen des Frühmittelalters waren hingegen oft auch eher zart und dünn.

Häufig bestanden die Halsreifen nur aus einem glatten oder tordierten Silberdraht. Es kamen aber auch Torques mit aufwändig ausgearbeiteten Endköpfen vor, die in der griechischen und römischen Antike gerne in Form eines Widders oder anderer Tierfiguren gestaltet waren.

Bei den Kelten der Latènezeit waren sogenannte Puffer-Torques verbreitet, mit breit ausgestellten Enden und in der vorausgegangenen Bronzezeit waren sogenannten Wendelringe beliebt, die auf elegante Weise gegenläufig tordiert waren.

Keltischer Puffer-Torque Bei den Germanen der Völkerwanderungszeit und bei den Wikingern bestanden Halsreifen zumeist aus Bronze oder Silber und waren üblicherweise eher schmal und dünn. Diese germanischen Halsreifen konnten dabei sowohl glatt, verdreht als auch geflochten sein und liefen zumeist in einen Haken und eine Öse aus.

Doch bekannt ist der Torque heute vor allem als Halsschmuck der Kelten, was vermutlich auf die spektakulär schönen Exemplare keltischer Goldschmiedekunst zurückzuführen ist, die man heutzutage in den Museen bewundern kann.

Auch gibt es eine ganze Reihe keltischer Bildwerke, auf denen Darstellungen von Torques zu sehen sind, wie der Kessel von Gudestrup, der Bildstein von Glauberg und die berühmte Darstellung des sterbenden Galliers.

Als Trophäen der besiegten keltischen Volksstämme kam der keltische Torque schließlich auch nach Rom, wo die Römer den Gebrauch des Halsreifens bald übernahmen.

Der ursprünglich keltische Torque wurde somit im römischen Altertum verbreitet und war bald so beliebt, dass das Römische Heer in der Spätantike als Auszeichnung Torques für verdiente und hochrangige Soldaten als eine Art Orden vergab.

Torques eines römischen Centurio Auf Statuen römischer Offiziere kann man die Verwendung von Torques als Orden sehr schön sehen, sie wurden dabei nicht am Hals getragen, sondern waren auf der Brust befestigt. In der Spätantike wurden sogar die römischen Kaiser seit Julian Apostata anstelle eines Diadems mit einem Torque gekrönt.

Von den germanischen Heerführern Childerich und Stilicho, die während der Völkerwanderungszeit in römischem Dienst standen, ist bekannt, dass sie entsprechend ihrer Stellung Torques aus purem Gold trugen. Solche Halsreifen waren bei den Germanen zwar nicht sehr verbreitet, doch sie finden sich durchaus im archäologischen Fundmaterial.

Tacitus berichtete über den germanischen Volksstamm der Chatten: Manche kennzeichneten ihre Mitgliedschaft in einem Kriegerbund durch das Tragen eiserner Halsringe und behielten auch die wild wachsende Haartracht ihr gesamtes Leben lang. Sie heirateten nicht und ließen sich von anderen Stammesangehörigen versorgen.

Eisenzeitlicher Torque Bulgarien Bis zur Völkerwanderungszeit im 4. Jh. n. Chr. wurden Torques im germanischen Raum auch von Frauen getragen, was durch Funde gut belegt ist, er wird aber schließlich im Laufe der Spätantike zum reinen Männerschmuck, bis der Halsreif im westmitteleurpäischen Raum ab der Merowingerzeit als Schmuckelement komplett aus der Tracht verschwindet.

In der Wikingerzeit war es recht verbreitet Halsreifen als Halsschmuck zu tragen, wobei die Halsreifen der Wikinger in der Regel aus schmalen Silberdrähten in tordierter oder geflochtener Form bestanden, da man so zum einen seinen Wohlstand zur Schau stellen konnte und zum anderen im Notfall immer etwas Geld zur Hand hatte.

Wikinger-TorqueNicht umsonst spricht man in der Wikinger-Zeit von sogenanntem Hacksilber - der benötigte Betrag wurde einfach vom Halsreifen abgehackt und auf einer kleinen Waage gewogen. Gleichermaßen verfuhr man auch mit Fingerringen und Armreifen.

Man kann also sehen, dass Halsreifen und Torques im Altertum ungemein beliebt und verbreitet waren und sich als authentischer Halsschmuck für die meisten historischen Darstellungen bestens eignen.

auf Pinterest findet ihr eine gute Übersicht über Wendelringe, Halsreifen und Torques aus den verschiedenen Epochen von der Bronzezeit bis zur Wikingerzeit: https://www.pinterest.com/PeraPeris/torques-neckring/

Keltischer Torques - BronzeRepliken von Torques und Halsreifen im Onlineshop von Pera Peris

In der Shop-Kategorie Torques bieten wir euch ein schönes Sortiment an historischem Halsschmuck aus der Schmuck-Kollektion von Pera Peris.

In unserem Mittelalterversand könnt ihr neben Repliken römischer und keltischer Torques auch Nachbildungen von Halsreifen kaufen, die nach originalen Funden oder in enger Anlehnung an historische Vorbilder aus der Wikingerzeit und dem frühen Mittelalter gefertigt wurden.

Die Torques aus unserem Sortiment werden aus hochwertiger Schmuckbronze hergestellt und zeichnen sich durch eine besonders schöne goldgelbe Bronzelegierung aus. Auch in echt versilbert könnt ihr unsere keltischen und wikingerzeitlichen Torques kaufen. Dabei werden unsere Halsringe mit einer extra starken Silber-Schicht von bis zu 10 g/Kg versehen.

Darüber hinaus sind viele unserer Halsreifen auch noch mit einem speziellen Anlaufschutz für Schmuck ausgestattet, der dafür Sorge trägt, dass die Bronzelegierung nicht oxidiert und nachdunkelt bzw. die Versilberung nicht einschwärzt wird. So werdet ihr sich für eine lange Zeit Freude an eurem historischen Torques haben.

Geschmiedeter Torque aus EisenGeschmiedeter Halsring aus Eisen
Geschmiedeter Torque aus Eisen nach Vorbildern aus der germanischen Eisenzeit
Halsumfang bis zu 44 cm


Wikinger-Halsring Replik - BronzeWikinger-Torque "Schildmaid"
Geflochtener Halsreifen nach historischen Vorbildern aus der Wikingerzeit
Halsumfang bis zu 48 cm


Torques von Bawsey - NachbildungTorques von Bawsey
Keltischen Torques nach einem Vorbild aus England um 100 v. Chr.
Halsumfang 50 bis 55 cm


Wikinger-Halsreif aus BronzeWikinger-Torque "Oseberg"
Wikinger-Torque mit Drachenköpfen nach dem Vorbild von Oseberg
Halsumfang 47 bis 55 cm


Wikinger-Torque - BronzeWikinger-Torque "Raben"
Wikinger-Torque mit Raben-Köpfen im Ringerikestil
Halsumfang 40 bis 45 cm


Keltischer Torques von TayacTorque von Tayac
Keltischer Torques von Tayac nach einem Vorbild der Latènezeit aus Frankreich.
Halsumfang 50 bis 55 cm



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