Saxscheiden-Beschlag der Wikingerzeit aus Birka.
Dieser wikingerzeitliche Saxscheiden-Beschlag aus Birka wurde an einem schmalen Sax im sog. Kriegerinnen-Grab BJ 581 gefunden.
Der Saxscheide-Beschlag aus Grab BJ 581 ist wie für die Wikingerzeit typisch mit einem feinen, zickzackförmigen Punktmuster dekoriert und hat drei kreuzförmige Durchbrüche in unterschiedlicher Größe.
Link zum originalen Saxscheiden-Beschlag...
In Birka und Valsgärde, auf Gotland sowie im Baltikum wurden mehrere Saxscheiden aus der Wikingerzeit gefunden, die mit verzierten Metallbeschlägen aus Bronze oder Silber ausgestattet waren.
Die Saxscheiden-Beschläge der Wikingerzeit waren zumeist mit verschiedenen Punzierungen und kreuz- oder treppenförmigen Aussparungen dekoriert.
Der Scheiden-Beschlag ist aus hochwertiger Bronze gefertigt und hat die Abmessungen 11,5 x 2,5 cm.
Die Weite beträgt 5 mm, sodass sich als Trägermaterial idealerweise ein Leder von etwa 2,5 mm Stärke eignen würde.
Im Lieferumfang sind zur Befestigung 14 Messingstifte in 1,6 mm Durchmesser enthalten.
Zur
Befestigung wird der Saxscheiden-Beschlag um das obere Ende der Scheide gelegt und die Plätze für die Löcher auf dem Leder markiert. Nach dem Lochen führt man die Messingstifte durch Beschläge und Leder, wobei sich der Kopf des Stiftes auf der Schauseite befinden sollte.
Je nach Materialstärke kürzt man dann jeden Stift auf 1,5 - 2 mm ein und klopft ihn in zirkulierenden Schlägen rundum mit einem kleinen Hammer an, bis ein flacher Kopf entsteht und der Saxscheiden-Beschlag fest mit dem Leder vernietet ist.
Im Birka-Grab BJ 581 wurde eine bestattete Frau gefunden, die gemeinhin als
Schildmaid von Birka (oder Wikinger-Kriegerin von Birka) bezeichnet wird.
Aufgrund der Waffenbeigaben gingen die Archäologen zunächst davon aus, dass es sich um die Ruhestätte eines
bedeutenden Kriegers handeln müsse. Es stellt sich jedoch heraus, dass das Skeletts nicht von einem Mann, sondern von einer Frau stamme, deren Kleidung aus mit Silberfäden durchwirkter Seide gefertigt war.
In der Grabkammer von BJ 581 befanden sich neben dem Frauenskelett auch zwei Pferdeskelette,
eine große Menge an Waffen, wie Schwert, Sax, Axt, Speer, zwei Schilden und Pfeilen sowie Spielsteine, Würfel und ein Spielbrett. Zudem wurden Teile geborgen, die zu einem Spiegel gehören könnten.
Die Archäologen gehen unzweifelhaft davon aus, dass im Birka-Grab Bj. 581 eine Frau bestattet wurde, die „als
professionelle Kriegerin lebte und in einer kriegerischen Umgebung als hochrangiges Individuum bestattet wurde“ und somit als eine der in den nordischen Sagen beschriebene Schildmaid angesprochen werden dürfte.
Merken