Gotländische Tierkopffibel aus der frühen Wikingerzeit.
Detailgetreue Replik einer durchbrochenen Tierkopffibel aus der Wikingerzeit, gefertigt nach einem historischen Vorbild von Gotland.
Link zur originalen Tierkopffibel...
Die
Tierkopffibel (oder Bärenkopffibel) wurde in der Wikingerzeit fast ausschließlich auf der schwedischen Insel Gotland als Bestandteil der Frauentracht getragen und war dort vom 8. bis 11. Jh. weit verbreitet.
Die im Paar getragenen Tierkopffibeln wurden an den Trägern des wikingerzeitlichen
Schürzenkleides befestigt. in Ergänzung wurde oft auch noch eine weitere Tierkopffibel in einem anderen Stil oder eine Dosenfibel auf der Brust platziert und zum Verschließen eines Umhangs verwendet.
Die gotländische Tierkopffibel ist mit einem Boden versehen, an dem sich die Nadelkonstruktion befindet und hat die
Maße 5 x 3,5 x 2,5 cm und ist damit etwas kleiner als das historische Vorbild.
Die gotländische Tierkopffibel ist aus hochwertiger
Schmuckbronze oder in
echt versilbert erhältlich
.
Während der Wikingerzeit wurde auf Gotland eine andere Tracht als im übrigen Skandinavien getragen, die völlig eigenständige Trachtenbestandteilen und Fibelformen aufwies. Die typischen
Schalenfibeln der Wikinger-Frauen wurden auf Gotland nur ausnahmsweise getragen, die Frauen auf Gotland trugen hingegen sog. Tierkopffibeln, die sie paarweise an den Träger des Kleides anbrachten.
Es wurden bislang mehr als 1750 Tierkopffibeln auf Gotland gefunden. Interessanterweise variiert die Platzierung der Tierkopffibeln in Gräbern häufig zwischen Höhe
Schlüsselbein bis Höhe Ellenbogen, was annehmen lässt, dass die Tierkopffibeln in den meisten Fällen wohl in der Regel auf Höhe der Oberarmmitte getragen wurden.
Bei den gotländischen Tierkopffibeln findet man häufig auf den Bodenplatten im Paar angeordnete Löcher, an denen möglicherweise eine Kette angebracht wurde. In Einzelfällen wurde an Tierkopffibeln auch eine
Kette mit Toilettenartikeln, Amuletten oder einem Schlüssel gefunden, wie es auch bei den typischen Schalenfibeln der Wikingerzeit üblich war.
Tierkopffibeln waren zumeist aus Bronze gefertigt, doch es sind auch einige wenige
Exemplare aus Silber bekannt, zum Teil sogar mit
Vergoldungen. Interessanterweise fanden sich in den Hohlräumen der gotländischen Tierkopffibel in manchen Fällen Wolle, Fäden und sogar Münzen. Eventuell hatten diese einen praktischen Nutzen oder einen schutzmagischen Zweck.