Kantel aus Holz zur Fertigung von Messergriffen.
Dieser Messergriff-Block ist aus Eschenholz gefertigt gefertigt und bestens dafür geeignet, sich selber einen stilvollen Griff für ein eigenes Messer zu gestalten.
Messer mit Steckangel sind seit frühester Zeit bekannt und waren bei Germanen und Wikingern die übliche Form. Als Griffmaterial kamen unterschiedliche Hölzer zum Einsatz, in welche der Erl eingebrannt wurde.
Als Ergänzung für den Übergang zur Klinge bietet sich bei frühmittelalterlichen und wikingerzeitlichen Messern eine Scheibe aus Knochen oder Horn an, die dekorativ zwischen Klinge und Holzgriff eingesetzt wird.
Im hohen Mittelalter waren hingegen oft aufwändigere Griffe üblich, besonders sog. Scheibengriffe beliebt, bei denen der Messergriff in Abständen mit einer kleineren oder größeren Anzahl Scheiben aus unterschiedlichen Materialen versehen war.
Der Holzblock aus Esche hat die
Abmessungen 12 x 3 x 4 cm.
Während des Frühmittelalters und der Wikingerzeit waren insbesondere Messer mit
Steckangel verbreitet, bei denen die Klinge in einer spitz zulaufenden Angel endete, auch Erl genannt, die zum Ende hin üblicherweise spitz auslief, was das “Einbrennen“ in dien Griff vereinfachte.
Hierbei wurde die Angel im Feuer erhitzt und in den vorgebohrten Griff geschlagen und dann mit einer Mischung aus Pech, Wachs und Harz als Kleber im Griff eingebunden.
Besonders Holz eignet sich als Griffmaterial, weshalb es auch am häufigsten im Fundmaterial auftritt, doch auch Knochen war für frühmittelalterliche Messer in Gebrauch.
Neben dem Messer mit Steckangel wurden in der Wikingerzeit auch Messer mit sog. Griffangel verwendet, bei welchem die Angel über eine Bohrung durch die ganze Länge des Griffs geführt und am Ende einfach umgebogen oder solide vernietet wurde.
In der Wikingerstadt Haithabu wurden allein 78 Messer mit Griffen aus Kern- und Steinobsthölzern geborgen. Am häufigsten wurde für die Wikingermesser von Haithabu jedoch Eschenholz verwendet. Die Wikingermesser von Haithabu waren allesamt einfache Arbeitsmesser.
Plastisch ausgestaltete Verzierungen waren bei frühmittelalterlichen Messern eher unüblich, kamen jedoch vereinzelt vor. Schlichte, zweidimensionale Griffverzierungen waren hingegen weiter verbreitet und zumeist als lineare oder geometrische Muster ausgestaltet.
Flechtbändern, Wellenbändern und Ringketten waren als Dekoration vor allem an westslawischen Messern üblich. Kreisaugenverzierungen waren dort ebenfalls als Verzierung an Messergriffen verbreitet.