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Die Taschen der Wikinger

Taschenmode der Wikingerzeit

Aus der Wikingerzeit sind trotz einiger spektakulärer Funde mit magyarischen Hintergrund bis heute kaum erhaltene Taschen gefunden worden, denn die meisten Taschenfunde der Wikingerzeit, die bis heute aus dem westlichen Skandinavien bekannt sind, sind eher als Beutel zu verstehen.

Die aus Ostskandinavien bekannten Taschen in Lyra-Form mit Randbeschlag aus Metall waren hingegen von magyarischen Säbeltaschen beeinflusst und somit keine Wikinger-Taschen im eigentlichen Sinn. Sie sind so selten und fehlen in Westskandinavien völlig, so dass man davon ausgehen muss, dass sie ein Importgut fremder Händler aus dem Osten waren.

Größere Gürteltaschen treten in Nordeuropa erst mit dem Hochmittelalter im Fundmaterial auf, so dass es in der Wikingerzeit vermutlich tatsächlich üblich war, die meisten Gegenstände des täglichen Bedarfs direkt am Gürtel zu tragen. Oder, wie es bei den Frauen üblich war, an einer Kette zwischen den paarigen Schalenfibeln oder auch direkt an diesen zu befestigen.
Alles, was man sonst noch stets zur Hand haben musste, passte dann vermutlich in ein kleines Ledersäckchen, das man ebenfalls einfach am Gürtel, vielleicht mit Hilfe eines praktischen Gürtelhängers, befestigte.

Größere Mengen oder auch sperrige Gegenstände wurden hingegen vermutlich eher in Säcken und Tragetaschen aus Stoff verstaut, wie es auch aus dem Spätmittelalter noch bekannt ist.

Ein interessanter Fund sind auch die Taschenbügel aus Haithabu, Viborg und Birka. Die Taschenbügel bestanden aus Holz, ggf. auch aus Geweih und wurden am oberen Rand eines Beutels angenäht und mit einem Trageriemen versehen.
In Haithabu wurden vier solcher Taschenbügel aus Holz mit einer Länge zwischen ca.18 und 50 cm gefunden. Auch von den Samen in Lappland sind solche Bügel noch aus späterer Zeit bekannt.
     
Aus der Wikinger-Stadt Birka im schwedischen Mälarsee wurden auch bemerkenswerte Brieftasche gefunden, die mehrere Fächer hatten und vermutlich zusammengefaltet oder gerollt unter die Kleidung gesteckt oder über um den Gürtel geschlungen getragen wurde.
In solchen Taschen wurden Münzen, Hacksilber und Waage-Gewichte gefunden und wiesen ihren Träger somit als Händler oder Kaufleute aus.

Eine andere Taschenform ist von der nordfriesischen Wurt Elisenhof bekannt.
Diese Tasche besaß ebenfalls keine Gürtelschlaufen und wurde daher sicherlich ebenfalls in der Gewandung verborgen oder hinter den Kaftan oder Klappenrock gesteckt.

Hier findet man auch Nachbildungen von Wikinger-Taschen...

Literaturhinweise

- A.-S. Gräslund, Beutel und Taschen. In: G. Arwidson (Hrg.), Birka II:1. Systematische Analysen der Gräberfunde (Motala 1984), 141-154.
- W. Groenman - van Waateringe, Die Lederfunde von Haithabu. Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu, Bd. 21 (Neumünster 1984).E. Sörling, Penningväskor från vikingatiden. Fornvännen 34, 1939, 45-57 (mit deutscher Zusammenfassung).
- G. Grenander-Nyberg, Die Lederfunde aus der frühgeschichtlichen Wurt Elisenhof. Studien zur Küstenarchäologie Schleswig-Holsteins, Serie A. Elisenhof. Die Ergebnisse der Ausgrabung der frühgeschichtlichen Marschensiedlung beim Elisenhof in Eiderstedt 1957/58 und 1961/84, Band 5 (Frankfurt a. MBern/New York 1985

Verfasst von Peer Carstens, Dippoldiswalde 2011

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