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Wie man sich selber ein Messer baut

Messer bauen wie im Mittelalter - eine Bauanleitung.

Sich ein Messer selber zu bauen, das ist eigentlich gar kein so großes Geheimnis und macht eine Menge Freude, denn man kann Material, Form und Funktion von Grund auf selber bestimmen und gestalten. Im Mittelalter gab es zwar auch schon den spezialisierten Messermacher, doch bis in die Neuzeit war es auch üblich, sich sein persönliches Messer selber zu bauen.

In dieser Messerbau-Anleitung geht es darum, sich ein Messer mit Erl, auch als Angel bezeichnet, zu bauen, was sich vom Bau eines Messers mit Griffschalen unterscheidet.

In der Zeit der Kelten und Römer waren zwar bereits Messer mit Griffschalen verbreitet, diese verschwanden im Laufe der Zeit jedoch wieder, so dass es bei Germanen, Wikingern und im gesamten Früh- und Hochmittelalter fast ausschließlich Messer mit Angel gab. Erst im späten Mittelalter setzten sich dann wieder Messer mit Griffschalen durch.

Klingen und Griffmaterial zum Selber-Bauen von Messern aus dem Mittelalter finden Sie auch hier.

Im Grunde genommen geht es nur darum, ein Loch in ein Griffmaterial zu bohren, dort die Angel zu befestigen und den Griff auf die gewünschte Form zu schleifen – und das geht so:

Idealerweise entspricht die Länge der Angel der Klingenlänge, doch es gab im Mittelalter zum Teil auch nur sehr kurze Angeln, oder auch sehr lange, die am Ende des Griffs wieder herauskamen und umgeschlagen wurden.
Hilfreich ist es in jedem Fall, zu Beginn eine Zeichnung des zukünftigen Messers zu machen und von diesem eine Pappschablone anzufertigen. Das hilft beim Bau des Messers ungemein.

Hat man das passende Material ausgewählt, kann es mit der Arbeit beginnen. Das Griffmaterial, hier eignet sich sowohl Holz als auch Horn oder Knochen, wird als ein mehr oder weniger eckiger Klotz in einen Schraubstock gespannt, wobei die spätere Griff-Form schon angedeutet sein kann, jedoch erheblich dicker sein sollte, als später benötigt.

Man misst nun als erstes die Länge der Angel und bohrt mit einer Bohrmaschine ein Loch in dieserLänge, besser jedoch einen Zentimeter länger, damit man nicht vielleicht doch am Ende zu kurz gebohrt hat und sich dann ärgert.

Hierbei muss man sehr genau und gerade arbeiten, damit das Messer am Ende nicht schief sitzt. Die Lochgröße sollte in etwa der Höhe der Angel entsprechen, kann jedoch auch minimal kleiner ausfallen. Bei durchgezogenen Angeln ist es noch wichtiger, ganz exakt zu bohren, damit die Angel am Griff-Ende an der richtigen Stelle wieder herauskommt. Alternativ kann man auch mit einem glühenden Eisendorn ein Loch in den Griff bohren, doch das Ergebnis ist in der Regel nicht so sauber und man braucht erheblich mehr Kraft.

Der vordere Teil der Angel ist zumeist breiter als der Rest, so dass hier mit einer Feile das Griff-Material aufgefeilt werden muss, bis sich die Klinge mit möglichst wenig Spiel in den Griff einpassen lässt.
Mit einem Lineal, oder auch nur einem Stock, zeichnet man nun eine Linie in Verlängerung des Klingen-Rückens über den Griff bis zum Ende, um bei der weiteren Arbeit am Griff immer die Mitte halten zu können. Ebenso wird nun vorne und hinten sowie an der Seite die gewünschte Griff-Form angezeichnet.

Mit Raspel, Messer, Feile und ggf. Bandschleifer kann nun der Griff in Form gebracht werden. Dazu bleibt er am besten im Schraubstock eingespannt. Sandpapier in unterschiedlicher Körnung macht den Abschluss. Je nach Holzsorte kann es hilfreich sein, nach jedem Schleifgang das Holz ein wenig anzufeuchten, damit sich die Fasern aufstellen. Nach dem Abtrocknen können diese dann schön weggeschliffen werden, was zu einem wunderbar glatten Griff führt.

Um die Klinge im Griff dauerhaft zu befestigen, muss sie eingeklebt werden. Im Mittelalter verwendete man dazu eine angewärmte Mischung aus Harz, Pech und Bienenwachs und verkeilte die Klinge zuweilen mit eingepressten Lederstückchen. Für den heutigen Gebrauch empfiehlt sich jedoch die Verwendung eines Zwei-Komponenten-Epoxidharz-Klebers.

Wofür man sich auch entscheidet, der Kleber muss in beiden Fällen in das Loch eingefüllt (am besten mit einem dünnen Holzstöckchen) und dann die Angel eingesetzt werden. Dazu spannt man am besten die Klinge in den Schraubstock und drückt den Griff auf die Angel auf. Durch ein paar vorsichtige Schläge mit einem Hammer oder besser einem Stück Holz, kann man dem Ganzen ggf. etwas nachhelfen.

Der herausquellenden Kleber wird mit einem Tuch einfach abgewischt, und der Griff falls nötig mit einem feinen Schleifpapier noch einmal übergeschmirgelt, wobei man die Klinge zuvor mit Tesafilm abkleben sollte, damit diese nicht zerkratzt.

Sobald der Kleber abgetrocknet ist, was vom jeweiligen Fabrikat abhängt, sollte der fertige Messergriff noch mit Lack oder Firnis oder wie im Mittelalter üblich, einfachem Leinenöl (zur Not tut es auch jedes andere pflanzliche Öl) eingerieben werden, was den Griff schützt und dem Holz eine schöne Farbe und Maserung verleiht.

Und fertig ist das selbstgebaute Messer.
Jetzt fehlt nur noch eine passende Messerscheide…

Ich hoffe, Ihnen hat diese kleine Bauanleitung weitergeholfen, und Sie wissen nun, wie man sich ein Messer selber baut. Versuchen Sie es doch einmal selber. Wie schon gesagt, sich ein Messer selber zu bauen ist eigentlich gar nicht so schwierig.

Klingen und Griffmaterial zum Selber-Bauen von Messern aus dem Mittelalter finden sie übrigens auch hier.

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