Mittelalterliche Pfeilspitzen
 Die Pfeilspitzen im Sortiment von Pera Peris - Haus der Historie
Die Pfeilspitzen im Sortiment von Pera Peris - Haus der Historie

Bei Pera Peris – Haus der Historie könnt ihr eine feine Auswahl von Nachbildungen historischer 
Pfeilspitzen kaufen, gefertigt nach historischen Vorbildern aus der Zeit der Germanen und Wikinger sowie nach Funden aus dem Mittelalter.
So könnt ihr bei uns 
Panzer brechende Pfeilspitzen kaufen wie den typischen 
Bodkin, der mühelos ein Kettenhemd zu durchdringen vermochte oder den mittelalterlichen 
Armbrustbolzen, der sogar massive Plattenrüstungen durchschlug.
Die Slawen bevorzugten angeblich 
Pfeilspitze mit Wiederhaken, die wir ebenfalls im Sortiment führen. 
Für die Jagd wurden im Mittelalter wie in der Wikingerzeit eher Pfeilspitzen in 
Blattform oder oder aber in 
Rautenform verwendet. Auch sog. 
Querschneider könnt ihr bei uns kaufen sowie 
Brandspitzen, die wie ein Korb geformt waren, und brennbares Material auf den Feind zu schießen.
 
Im Folgenden findet ihr einen kleinen Überblick über die einzelnen 
Typen von Pfeilspitzen und ihre Verwendung während der Wikingerzeit und im Mittelalter. 
 Typen von Pfeilspitzen im Mittelalter
Typen von Pfeilspitzen im Mittelalter

Bereits in der 
Steinzeit wurden Pfeil und Bogen für die Jagd verwendet. Steinzeitliche Pfeilspitzen waren dabei aus scharfkantigem Feuerstein, Knochen oder Geweih gefertigt, doch auch noch im 3.-5. Jh. nach Chr. wurden germanische Pfeilspitzen aus Knochen und Geweih gefertigt, wie bspw. die Funde aus dem Nydam-Moor in Dänemark aufzeigen.
Durch die ganze Antike hindurch, über die Völkerwanderungszeit und die Wikingerzeit bis zum späten Mittelalter waren Pfeil und Bogen eine effektive und gefürchtete Waffe und selbst noch nach der Erfindung der Armbrust von den Schlachtfeldern nicht wegzudenken.
Bis heute bekannt ist der Ausgang der Kämpfe zwischen mit Langbogen bewehrten Engländern und schwer gepanzerten Franzosen in den Schlachten von Crécy oder Azincourt…
Die mittelalterlichen Bogenschützen verwendeten dabei Pfeile mit geschmiedeten Spitzen aus Eisen, wobei  neben einfachen Kriegspfeilen auch aufwändigere Jagdpfeile und Übungspfeile sowie Brandpfeile zum Einsatz kamen.
Der mit Abstand bedeutendste Fund historischer Pfeile stammt aus dem 1545 gesunkenen Schiffswrack der Mary Rose, einem Kriegsschiff aus der Zeit Heinrich VIII. Bei seiner Bergung fand man an Bord mehr als 3.500 Pfeile und 137 gut erhaltene Langbögen.
Im Gegensatz zu militärischen Pfeilspitzen, die oft nur mit Wachs befestigt und lose mit dem Schaft verbunden waren, damit die Spitze nach Herausziehen des Pfeils im Fleisch des Gegners stecken blieb, wurde bei Pfeilspitzen für die Jagd darauf geachtet, dass diese durch eine Fadenwicklung solide mit dem Schaft verbunden waren, damit die Spitze beim Herausziehen nicht verloren ging.
Mittelalterliche Pfeilspitzen waren in der Frühzeit üblicherweise mit einer 
Angel (Erl) versehen, die in den Pfeilschaft eingesteckt und mit Harz, Pech und/oder Wachs festgeklebt und ggf. mit einem Faden umwickelt wurde. Dieser Erle konnte Flach sein (
Flachangel), dann wurde die Spitze in einen Schlitz im Pfeilschaft eingesetzt, oder aber rund oder vierkantig sein (
Steckangel), dann wurde sie in ein gebohrtes Loch im Schaft gesteckt wird.
Im hohen und späten Mittelalter endeten die Pfeilspitzen dann in der Regel in einer konischen 
Tülle, die auf den Pfeilschaft gesteckt wurden, wobei die Tüllen oftmals an einer Seite offen blieben, wodurch sie sich besser auf dem Pfeilschaft festklemmten.
 Mittelalterliche Pfeilspitze in Blattform
Mittelalterliche Pfeilspitze in Blattform

Die Pfeilspitze mit der größten Verbreitung war die 
Blattspitze, die wie der Name schon sagt, 
blattförmig geformt war und als Spitze für Jagd- wie Kriegspfeile gleichermaßen verwendet wurde.
Die breiten Flügel dieser Pfeilspitze sorgen beim Durchdringen der Beute oder des Gegners für einen breiten Schusskanal durch das Gewebe, ähnlich wie ein Stich mit einem Schwert, was zu schweren Wunden führt, die einen hohen 
Wundschock und starken Blutverlust nach ziehen.
Die blattförmige Pfeilspitze hat zumeist nur zwei Flügel, ähnlich einer Speerspitze, daneben treten aber schon in germanischer Zeit auch dreiflügelige Pfeilspitzen auf, die eine deutlich größere Wirkung haben.
Auch Pfeilspitzen in Form eines 
Rhombus waren in Gebrauch und konnten universell 
für Jagd wie Kampf eingesetzt werden. Neben diesen klassischen Pfeilspitzen gab es bei Germanen, Wikingern und im Mittelalter eine ganze Reihe von Pfeilspitzen mit speziellen Einsatzbereichen.
Hier könnt ihr eine 
blattförmige Pfeilspitze kaufen, die im Stil des mittelalter geschmiedet wurde.
 Mittelalterliche Pfeilspitzen mit Widerhaken
Mittelalterliche Pfeilspitzen mit Widerhaken

Pfeilspitzen mit 
Widerhaken wurden  hingegen niemals für die Jagd eingesetzt, sondern sollten im Kampf dem  Gegner neben breiten Fleischwunden vor allem große Schmerzen bereiten  und das Entfernen der Spitze erschweren. Insbesondere, wenn diese nur  lose am Pfeilschaft befestigt waren und beim herausziehen im Gewebe  verblieben… 
Aufgrund des Fundsituation waren 
Pfeilspitzen mit Widerhaken scheinbar besonders bei den 
Westslawen beliebt.  Dennoch blieben solche Pfeilspitzen im Mittelalter eher die Ausnahme,  da ihre Anfertigung wesentlich aufwendiger und materialintensiver war  als bei normalen Pfeilspitzen.
Hier könnt ihr eine mittelalterliche 
Widerhaken-Pfeilspitze kaufen, 
 Mittelalterliche Panzerbrecher
Mittelalterliche Panzerbrecher

Ganz anders verhielt es sich mit den sog. 
Panzerbrechern, den 
Bodkins, die vierkantig oder dreikantig spitz und schmal zuliefen und leicht ein Kettenhemd durchschlagen konnten. Bereits die 
Germanen gebrauchten solche Pfeilspitzen, die oft sehr lang sein konnten.
Da es im Mittelalter angeblich nicht unüblich war, Pfeile vor der Schlacht in 
verwestes Fleisch zu  stecken, endeten selbst leichte Verletzungen mit Pfeilen aufgrund des  späteren Wundbrandes oft tödlich. Selbst wenn die Pfeilspitze das  Kettenhemd nicht durchschlug, so reichte ein leichtes Eindringen oft  schon aus, eine Infektion hervorzurufen.
Da 
Bodkin-Spitzen im Mittelalter fast immer aus ungehärtetem Eisen  gefertigt wurden, ist es naheliegend, dass diese in erster Linie eine  preiswert herzustellende 
Massenwaffe mit hoher Reichweite aufgrund des niedrigen Gewichts waren.
Zur Durchdringung von Plattenpanzerungen wurde sie wohl eher nicht  eingesetzt, da sie gegen die ab dem späten 14. Jahrhundert üblichen 
Panzerplatten nur minimal wirksam waren.
Im Gegensatz zu den Bodkins waren mittelalterlichen Jagdspitzen jedoch  oft auch aus Stahl gefertigt und manchmal sogar mit gehärteten Kanten  versehen. 
In die Kategorie Panzerbrechen gehören jedoch im Grunde genommen auch die 
Armbrustbolzen-Spitze.  Diese waren zwar deutlich breiter als die Bodkins, da auch die  Armbrustbolzen deutlich dickere Durchmesser als die mittelalterlichen  Pfeile hatten, allerdings war die Aufschlaggeschwindigkeit aufgrund der  höheren Zugkraft um ein Vielfaches stärker, so dass die Armbrustbolzen  auch massive 
Plattenrüstungen durchschlugen. 
Hier könnt ihr die Nachbildung von einem 
mittelalterlichen Bodkin kaufen.
 Brandpfeile im Mittelalter
Brandpfeile im Mittelalter

Mittelalterliche Brandpfeile waren in der Regel mit einer als 
Körbchen gestalteten Spitze ausgestattet, in der man brennbares Material befestigen konnte. Besonders 
Stroh gedeckte Dächer konnten so leicht in Brand gesteckt werden und Chaos und Panik innerhalb der belagerten Mauern auslösen.
Aber auch bei einem Angriff auf hölzerne Festungen oder Schiffssegel war  ein Einsatz von Brandspitzen zweckmäßig. Solche mittelalterlichen  Brandpfeile lassen sich übrigens noch heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg bestaunen.
Brandpfeile wurden als Waffe ist schon bei den Griechen der 
Antike eingesetzt  und man konnte Brandpfeile nicht mit Wasser, sondern nur durch  Ersticken mit Erde löschen, denn in Brandpfeilen wurden seinerzeit meist  ein 
Gemisch aus Eisenspänen, Salpeter und Schwefel verwendet.
Hierbei wurde Eisenpulver mit Salpeter vermischt und der Brandpfeil mit  dem Gemisch in ein mit Wachs getränktes Tuch gewickelt und komplett in  flüssigen Schwefel getaucht. Einmal angezündet erzeugt der Schwefel  Temperaturen von bis zu 
100 Grad wobei das Wachs  schmilzt und sich mit dem Gemisch zu einer zähflüssigen teigigen Masse  verbindet und der Salpeter wie ein Brandbeschleuniger wirkt.
Im 
Mittelalter kamen vermutlich eher weniger  raffinierte Brandsätze zum Einsatz und das Material für Brandpfeile  bestand wohl mehr  aus brennenden Lappe, die mit Öl, Harz, Wachs oder  Pech getränkt waren. 
Eine sarazenische 
Abhandlung über das Bogenschießen für  Anfänger, die gegen 1410 n. Chr. geschrieben wurde, erwähnt zudem einen  Brandpfeil, bei dem als Spitze eine Art 
Metalltrichter fungierte,  in welchem sich eine glühende Eisenkugel befand. Dabei wurde der  Pfeilschaft nach dem Abschuss von einer am Bogen befestigten Leine  gestoppt und die Kugel flog von allein weiter.
Hier könnt ihr eine geschmiedete 
Brandspitze kaufen, gefertigt nach Vorbildern aus dem Mittelalter.
 Stumpfe Pfeilspitzen im Mittelalter
Stumpfe Pfeilspitzen im Mittelalter
 Aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter sind verschiedene Formen von stumpfen Pfeilspitzen, sog. Blunts,
Aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter sind verschiedene Formen von stumpfen Pfeilspitzen, sog. Blunts,
bekannt. Der Kopf dieser speziellen Spitzen war auf der Auftragsfläche abgeflacht oder  abgerundet und bestand gewöhnlich aus Holz, das direkt in den  Pfeilschaft überging oder aus einem zylindrischen Holzstück mit Bohrung  am hinteren Ende zur Aufnahme des Pfeilschafts.
Meist waren solche Spitzen wegen des großen Luftwiderstands tropfenförmig gestaltet. 
Verwendet wurden die Blunt-Spitzen vor allem, um kleine Beutetiere in  Bäumen zu jagen, Vögel und besonders Pelztiere, denn zum einen würde  eine spitze und scharfe Pfeilspitze das erschossene Tier am Baum evtl.  festnageln, zum anderen wurde wertvolle Fell des Tiers nicht beschädigt
.
Die kolbenartige Spitze hatte die Wirkung einer Keule, mit der die Beute betäubt oder erschlagen wurde, bzw. am Schock starb.
Im 11. Jahrhundert war es bspw. in England erlaubt, 
Niederwild mit  Pfeil und Bogen zu jagen, was mit solchen stumpfen Spitzen möglich war,  gebrauchte der einfache Mann aber geschliffene Spitzen, mit denen auch  größeres Wild erlegt werden konnte, so riskierte man gehängt zu werden.
 Halbmondförmige Pfeilspitzen
Halbmondförmige Pfeilspitzen

Welch markige Bezeichnungen und fantastischen 
Mythen ranken sich um diese spezielle Pfeilspitze in Halbmond- oder y-förmiger Gestalt, den sog. 
Querschneider… Darmreißer, Sehnentrenner wird sie genannt, Seilschneider oder Segelschneider, ja sogar Roßschinder!
Einem Dum-Dum-Geschoss gleich soll diese Spitze böse Wunden reißen, den feindlichen Pferden die Sehnen der Beine durchtrennen, ja sogar heran galoppierende Pferde zu stoppen vermögen, oder gar die Segel oder noch besser einzelne Seile der 
Takelage durchtrennen – Der tatsächliche Einsatzbereich war trotz martialischen Aussehens so viel profaner: Die 
Halbmondförmige Pfeilspitze wurde einfach schlicht zur 
Vogeljagd gebraucht.
Da ein Vogel zu einem großen Teil aus Luft in einem flauschigen Federkleid besteht und der eigentliche Vogelkörper sehr schmal ist, würde eine normale, schlanke Pfeilspitze in den meisten Fällen einfach durch die Federn hindurchgehen und der Vogel allenfalls irritiert aber unbehelligt weiterfliegen.
Tatsächlich sind wohl schon hierzulande putzmuntere Störche entdeckt worden, die irgendwo einen Pfeil afrikanischer Provenienz zwischen den Federn stecken hatten…
Eine Halbmondspitze hat aufgrund ihrer großen, quergestellten Schneide hingegen eine viel bessere Angriffsfläche und bringt den Vogel dadurch entweder aus der Bahn und zum Absturz, bricht ihm einen Knochen oder tötet gleich durch den Schock, wie es von Kleinwild bekannt ist.
Was die These zum Durchtrennen von 
Segelflächen angeht: Zum einen macht ein Schlitz von 1 cm bei einer normalen Pfeilspitze im Vergleich zu einer 3 cm breiten bei einem Querschneider nicht wirklich einen großen Unterschied.
Zum andern bestanden die mittelalterlichen Segel auch nicht einfach aus einem riesigen Stück Stoff, sondern waren durchgehend mit 
verstärkenden Nähten und eingearbeiteten Seilen versehen, die jedweden Riss schon nach kurzer Strecke gestoppt hätten.
Selbst bei einem massiven Einsatz dieser Pfeilspitzen hätte man allenfalls ein paar 
Löcher im Segel, aber immer noch eine bemerkenswert große und intakte Segelfläche gehabt, die zum Navigieren in der Schlacht mehr als ausgereicht haben dürfte.
Noch weniger wahrscheinlich ist die These des 
Seilschneiders, da ein Pfeil immer um die eigene Längsachse rotiert um überhaupt einen stabilen Pfeilflug zu ermöglichen, zum anderen so dünne Ziele wie Taue selbst bei Massenbeschuss kaum zu treffen sind und zum anderen nur Taue überhaupt durchtrennt werden könnten, die absolut straff gespannt wären.
In Bezug zur These des „Roßschinders“: Angeblich sollen die Sehnen angreifender Pferde mit halbmondförmigen Pfeilspitzen durchtrennt worden sein, so dass die Pferde stürzten und ihre schwer gepanzerten Reiter abwarfen, die auf diese Weise am Boden niedergemacht werden konnten.
Natürlich erscheint es einleuchtend, dass eine breite Schneide die Chance erhöht, dass die Spitze Sehnen und Muskeln durchtrennt. Breite Pfeilspitzen reißen in Abhängigkeit von ihrer Auftreff-Energie große und schmerzhafte Wunden ins Gewebe.
Dadurch kann ein heranstürmendes Pferd vielleicht nicht gleich gestoppt aber doch scheu gemacht werden und in seiner Bewegungsfähigkeit nachfolgend beeinträchtigt wird, so dass es allein schon wegen der Schockwirkung und des Blutverlustes schnell kampfunfähig wird.
Ebenso verhält es sich mit 
Wild, dass durch den Treffer zwar nicht unbedingt sofort dahin siecht jedoch durch den Wundschock Angriffs- und fluchtunfähig wird nicht mehr in der Lage ist, wieder aufzustehen oder zumindest eine verkürzte Fluchtdauer hat, so dass man ihm leichter nachsetzen und es vollends zur Strecke bringen kann. 
In diesem Zusammenhang stehen Bildquellen aus der Zeit Kaiser Maximilians I. welche die Verwendung breiter halbmondförmiger Spitzen als Jagdspitzen für die 
Rotwildjagd zeigen. Man muss dabei allerdings berücksichtigen, dass aufgrund der Breite der Spitze ein tiefes Eindringen nahezu ausgeschlossen ist und den Tieren nur oberflächliche Verletzungen zugefügt werden. 
Vielleicht gehörte das aber einfach auch zum „Spaß“ an der Sache, damit man dem Tier mit 
Schweißhunden solange nachsetzen und es geschwächt zur Strecke bringen konnte, damit der hohe Herr ihm dann den Gnadenstoß gab.
Wollt ihr eine 
halbmondförmige Pfeilspitz kaufen, so findet ihr diese hier ebenfalls.
 Die Funktionsweise von Pfeilspitzen
Die Funktionsweise von Pfeilspitzen

Wie eine Pfeilspitze auf das Ziel einwirkt, hängt zum einen von der 
Energie beim Auftreffen ab, bedingt durch Schussentfernung, Bogenzuggewicht und Pfeilgewicht, als auch von der Form der verwendeten Spitze ab.
Die einfache 
Bodkinspitze oder Feldspitze wirkt ähnlich wie eine kleinkalibrige Pistolenkugel mit sehr niedriger Geschwindigkeit wobei die Spitze tief ins eindringt und das Gewebe zerreißt.
Solche Pfeilspitzen wirken ähnlich wie eine Ahle oder ein Nagel, wobei die 
Eindringtiefe und Durchschlagskraft des Pfeils von der Widerstandsfähigkeit des getroffenen Materials abhängt.
Bei den 
geflügelten Pfeilspitzen verdrängt die Spitze ebenfalls das getroffene Material, um sich einen Weg zu bahnen ohne das getroffene Material dabei zerreißen, sondern zerschneiden das Material mit ihren Klingen, was weniger Kraft als das Zerreißen beansprucht. 
Aus diesem Grund verleihen 
geflügelte Pfeilspitzen mit scharfen Klingen einem Pfeil deutlich mehr Durchschlagskraft als ungeflügelte, wobei die Eindringtiefe umso weiter reicht je schärfer die Klinge ist, wobei die Form der Spitze nur eine untergeordnete Rolle spielt. 
Einen Schönen Bericht zur Wirkungsweise mittelalterlicher Pfeilspitzen kann man der Publikation Jagen mit Pfeil und Bogen von 
Saxton Pope entnehmen: „Um einen spitzen Stahlpfeil, wie er in der Schlacht von Cressy verwendet wurde, zu testen, lieh ich mir ein Kettenhemd aus dem Museum, ein schönes Exemplar, das im 15. Jahrhundert in Damaskus hergestellt wurde. 
Das Kettenhemd wog fünfundzwanzig Pfund und war in perfektem Zustand. Einer der Anwesenden im Museum bot an, es anzuziehen und mir zu erlauben, auf ihn zu schießen. Glücklicherweise lehnte ich seine angebotenen Dienste ab und legte sie auf eine mit Sackleinen gepolsterte Holzkiste, um Kleidung darzustellen. 
Drinnen, in einer Entfernung von sieben Metern, schoß ich mit einer solchen Kraft einen Pfeil darauf, daß Funken aus den Stahlverbindungen wie aus einer Schmiede flogen. Die 
Bodkin-Spitze und der Schaft gingen durch den dicksten Teil des Rückens, drangen in ein paar Zentimeter Holz ein und wölbten die gegenüberliegende Seite des Rüstungshemds heraus. Der Wärter wurde blaßgrün.“
 Klassifikation mittelalterlicher Pfeilspitzen
Klassifikation mittelalterlicher Pfeilspitzen

Der Archäologe Oliver Jessop hat auf Grundlage der 
Typologisierung von John Bryan Ward-Perkins, die Typisierung britischer und nordeuropäischer Pfeilspitzen aus dem Mittelalter weiterentwickelte und 1996 eine neue Pfeilspitzenklassifikation unter dem Titel A New Artefact Typology for the Study of Medieval Arrowheads vorgelegt, welche die vor über 50 Jahre im London Museum Medieval Catalogue Nr. 7 von 1940 veröffentlichte Erstklassifikation von Ward-Perkins ablösen sollte.
Ward-Perkins stellte aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds der Pfeilspitzen eine 
Klassifikation von 20 Grundtypen vor, wohingegen Jessop's System auf einer Analyse der Funktion verschiedener Pfeilspitzenarten basiert und diese in vier Kategorien unterteilt, denen er insgesamt 28 Grundformen zuordnet.
 Literaturhinweise
Literaturhinweise
-    Oliver Jessop: A New Artefact Typology for the Study of Medieval Arrowheads. In: Medieval archaeology. Band 40, 1996, S. 192–205
-    Hubert Sudhues: Wundballistik bei Pfeilverletzungen. Dissertation, Institut für Rechtsmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2004.
-    Papst, Saxton. Jagd mit Pfeil und Bogen 
-    Strickland M, Hardy R. Der Große Kriegsbogen. Sutton Publishing 2005. Seite 272